Literaturpreis geht erstmals nach Jamaika
Der renommierte Man Booker Prize für englischsprachige Literatur geht in diesem Jahr an den Jamaikaner Marlon James. Die Auszeichnung erhält James für sein Werk "A Brief History of Seven Killings".
Das Buch beschreibt einen Mordversuch an Bob Marley im Jahr 1976 und den Aufschwung des Drogenhandels auf der Insel. "Keith Richards' Drogendealer kommt auch vor", erzählt ARD-Korrespondentin Gabi Biesinger.
Der 45-jährige Jamaikaner Marlon James zeigte sich überrascht über den Preisgewinn: "Ich habe gar nichts vorbereitet, ich hab damit nicht gerechnet." James ist der erste jamaikanische Schriftsteller, der den mit 50.000 Pfund dotierten Preis gewinnt. Das sei irgendwie surreal, erklärte er, denn Jamaika habe eine große literarische Tradition. "Ich hoffe wirklich, dass ich nicht der letzte sein werde".
Teilweise im kreolischen Dialekt geschrieben
James' Roman ist teilweise in Patois geschrieben, dem auf Jamaika verbreiteten kreolischen Dialekt. Es sei ein "außergewöhnliches, wuchtiges Buch", urteilt Gabi Biesinger.
Die Entscheidung der Jury fiel einstimmig. Im vergangenen Jahr wurde der australische Autor Richard Flanagan mit dem Preis geehrt.