"Man muss die Mörder selbst bestrafen"

Siamend Hajo im Gespräch mit |
Der syrisch-kurdische Politologe Siamend Hajo hat die von der Europäischen Union geplanten Sanktionen gegen Syrien kritisiert.
Zwar könnten Sanktionen einiges bewirken, sagte der Mitarbeiter des Europäischen Zentrums für Kurdische Studien am Samstag im Deutschlandradio Kultur. Es müssten aber die richtigen sein. Er bezweifele die Effektivität der Maßnahmen, solange der syrische Präsident Baschar al-Assad nicht direkt zur Verantwortung gezogen werde: "Ich glaube, man muss den Mörder selber bestrafen und nicht nur seine Unterstützer." Der Druck auf Assad und seine Familie müsse entschieden erhöht werden: "Man muss ihm klar machen, dass er nur noch wenig Zeit hat. Und wenn er sein Haupt noch retten will, dann soll er Syrien verlassen."

Hajo zeigte allerdings Verständnis dafür, dass man den Weg für eine Verhandlungslösung nicht verbauen wolle. Jedoch sei die Annahme, dass mit Assad eine Stabilisierung möglich sei, "absurd". Der Politologe betonte: "Er hat gezeigt, dass er nicht dazu in der Lage ist, Reformen durchzuführen." Auch werde die Region von Assad nicht stabilisiert, "wenn man bedenkt, dass er nach wie vor radikal-islamische Gruppen wie Hisbollah und Hamas in Palästina unterstützt." Ebenso sei er engster Verbündeter des Irans: "Diese syrische Regierung ist eine der wichtigsten Destabilisierungsfaktoren in der Region."

Das gesamte Interview können Sie bis zum 07.11.2011 im Audio-on-demand-Bereich abrufen.