Satoru Noda: "Golden Kamuy 3"
manga cult, Ludwigsburg 2020
197 Seiten, 10 Euro
Wie die japanischen Ureinwohner leben
08:41 Minuten
Das Manga "Golden Kamuy" schildert die Kultur und Lebensgewohnheiten der Ureinwohner Hokkaidos. Ein lehrreiches Manga, meint Japan-Experte Björn Eichstädt. Der Leser werde aber auch gut unterhalten.
Selbst Japaner wissen nur wenig über die Ureinwohner der Insel Hokkaido, die Ainu: Gerade einmal etwa 25.000 von ihnen leben noch. Ihre Sprache gilt als ausgestorben. Das Manga "Golden Kamuy" erzählt von der Kultur und den Lebensgewohnheiten der Ureinwohner – und wurde dafür mit Preisen ausgezeichnet. Auf Deutsch erscheint nun der dritte Band. "Das ist ein sehr lehrreicher Manga", meint Japan-Experte Björn Eichstädt. "Man wird aber auch gut unterhalten."
"Golden Kamuy" handelt von dem japanischen Veteranen Sugimoto Saichi, der im Russisch-Japanischen Krieg gekämpft hat, in dem um die Vorherrschaft auf der nördlichsten japanischen Insel Hokkaido gerungen wurde. Nach dem Krieg mittellos, versucht Sugimoto Saichi sich in Hokkaido als Goldschürfer. Dabei erfährt er von einem legendären Goldschatz, der sich einst in den Händen der Ainu befand, der Ureinwohner Hokkaidos. Er beschließt, sich auf die Suche nach dem Schatz zu machen.
Die vordergründige Story von der Schatzsuche sei "eigentlich relativ trivial", meint Eichstädt. Spannend sei es dagegen, mehr von den Ainu zu erfahren. Das im Manga vermittelte Wissen basiere auf sehr genauer, wissenschaftlicher Recherche. "Das Manga geht sehr akribisch darein, die verschiedenen kulturellen Eigenheiten der Ureinwohner zu erforschen, deren Essgewohnheiten, deren Jagdgewohnheiten, und man lernt im Laufe des Mangas sehr, sehr viel, von dem ich vorher nicht wirklich etwas wusste."
(lkn)