"Ein mutiger Schritt"
Für einen Schriftsteller sei es ein elementarer Vorgang, sich mit den existentiellen Nöten des Lebens und auch des Sterbens auseinanderzusetzen, sagte John von Düffel im Deutschlandradio Kultur.
Das Thema Angst, das Mankell in seiner öffentlichen Verlautbarung in einer schwedischen Zeitung selbst benannt habe, stehe in einem besonderen Verhältnis zum Akt des Schreibens: "Denn letztlich sind natürlich Geschichten auch immer Geschichten gegen die Angst."
Er könne in Mankells Bekanntmachen der Krebserkrankung keinen Exhibitionismus erkennen, äußerte Düffel. Schließlich handele es sich, im Gegensatz etwa zu Bildmedien, um eine sprachliche Form, die das Phänomen umwandle: "Um überhaupt Worte dafür zu finden - für die Angst, für die Krankheit, für das, was mit einem passiert - muss man ja schon eine starke künstlerische Leistung vollbringen und letztlich auch eine Distanzierungsleistung." Dieser Transformationsprozess gebe sowohl dem Schreibenden als auch dem Lesenden die Möglichkeit, eine Haltung zu der Krankheit zu entwickeln.
Er könne in Mankells Bekanntmachen der Krebserkrankung keinen Exhibitionismus erkennen, äußerte Düffel. Schließlich handele es sich, im Gegensatz etwa zu Bildmedien, um eine sprachliche Form, die das Phänomen umwandle: "Um überhaupt Worte dafür zu finden - für die Angst, für die Krankheit, für das, was mit einem passiert - muss man ja schon eine starke künstlerische Leistung vollbringen und letztlich auch eine Distanzierungsleistung." Dieser Transformationsprozess gebe sowohl dem Schreibenden als auch dem Lesenden die Möglichkeit, eine Haltung zu der Krankheit zu entwickeln.
Die Themen Krankheit und Sterben würden in unserer Gesellschaft verdrängt und tabuisiert, kritisierte von Düffel. Stattdessen werde sehr viel über "Oberflächen" geschrieben: "Über die schöne Welt der Körper, über Jugend, diese ganzen kultischen, ästhetischen Themen stehen ja sehr im Vordergrund. (…) Da sind der alte Körper, der kranke Körper, der sterbende Körper sozusagen tabuisierte Bereiche."