Mappus hat Fehler gemacht

Thomas Bareiß im Gespräch mit Hanns Ostermann |
Vor dem Parteitag der baden-württembergischen CDU fordert der Bezirksvorsitzende von Württemberg-Hohenzollern, Thomas Bareiß, breiten Raum für Aussprache und die Bereitschaft zur Selbstkritik. Man müsse eingestehen, dass in der Regierung von Mappus Fehler gemacht worden seien.
Der Kauf der EnBW sei zwar in der Sache "sicherlich richtig" gewesen, aber "vom Stil her und von der Art" sei er "falsch eingefädelt" worden. "Und da muss man auch ganz klar und deutlich Kritik üben und sagen, dass das nicht der Stil der CDU ist, sondern dass das Einzelne so gemacht haben, dass Stefan Mappus da Fehler gemacht hat. Und ich erwarte auch da von ihm mehr Selbstkritik und auch ein bisschen Demut", so Bareiß.

Als Konsequenz aus den schlechten Wahlergebnissen der letzten Jahre forderte Bareiß, die CDU müsse sich ein schärferes Profil zulegen: "Der Wähler muss wissen, was er an uns hat und warum er uns wählen soll." Der Wähler wolle "keine Wischi-Waschi-CDU, die ständig nur Positionen übernimmt von anderen Parteien", kritisierte er.

"Man muss auch manchmal etwas mehr Kante zeigen meines Erachtens." So habe die CDU in den letzten Jahren viele Positionen aufgegeben, zum Beispiel bei der Wehrpflicht oder der Energiepolitik - "Politikbereiche, die wir etwas neuer, glaube ich, auch für uns definieren müssen".

Bareiß würdigte den Einsatz der Kanzlerin in der Euro- und Finanzkrise, warnte aber gleichzeitig vor zu viel Pragmatismus. Die CDU dürfe nicht zum reinen Kanzlerwahlverein werden: "Für die Partei ist es aber auch wichtig, dass man in manchen Dingen ( ... ) sich nicht verbiegt. Dass man einfach etwas mehr auch sich den Grundsätzen stellt."


Das vollständige Gespräch mit Thomas Bareiß können Sie mindestens bis zum 21.12.2012 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.
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