Marburger Bund warnt vor Ärztemangel
Der Vorsitzende des Marburger Bundes, Frank Ulrich Montgomery, hat vor dem weiteren Abwandern junger Ärzte ins Ausland gewarnt. Nach der Kündigung des Tarifvertrags durch die Länderregierungen drohe ein "braindrain", eine "Drainage von Wissen", sagte Montgomery am Montag im Deutschlandradio Kultur.
Im europäischen Vergleich verdienten die deutschen Ärzte am wenigsten, und auch innerhalb Deutschlands bekämen die jungen Mediziner im Durchschnitt weniger Geld als andere Akademiker. Ihr Gehalt belaufe sich in etwa auf das eines Grundschullehrers. Montgomery sagte wörtlich: "Man macht die Universitäten gezielt kaputt, indem man den jungen brillanten Nachwuchs derartig auspresst."
Der Vorsitzende des Marburger Bundes forderte die Rückkehr zur 38,5-Stundenwoche und die volle Auszahlung des Weihnachtsgeldes. Er wies darauf hin, dass die längere Arbeitszeit Auswirkungen auf die Gesundheit der Patienten habe. Wissenschaftliche Untersuchungen belegten, dass mit der Dauer der Dienstzeit auch die Fehlerquote von Ärzten steige.
Montgomery kritisierte die Bundesregierung wegen Misswirtschaft. Einerseits gebe sie im nächsten Jahr zwei Millionen Euro für die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte und für andere Prestigeobjekte aus, andererseits vergesse sie die "Hardware", nämlich die Ärzte.
Montgomery zeigte sich aber optimistisch, dass die Politik die Missstände wahrnehme. Die heutigen Protestaktionen und Streiks seien "die letzte Warnung" an die Politiker. Als Erfolg wertete er es, dass Ärzte sich überhaupt zusammenfänden, obwohl sie nicht dem "typischen streikwilligen Beruf" angehörten. Man könne den Forderungen außerdem Nachdruck verleihen, indem man die Verwaltungsunterlagen nicht mehr ausfülle, durch die sich die Kliniken refinanzierten. Montgomery sagte wörtlich: "Der Verwaltungsdirektor wird schon nervös, wenn er vier Wochen lang von den Krankenkassen kein Geld mehr kriegt."
Eine einzige Auflage gebe es zu erfüllen: Die Patienten dürften nicht unter dem Protest leiden. Sonst sei die Unterstützung der Öffentlichkeit sofort verspielt.
Der Vorsitzende des Marburger Bundes forderte die Rückkehr zur 38,5-Stundenwoche und die volle Auszahlung des Weihnachtsgeldes. Er wies darauf hin, dass die längere Arbeitszeit Auswirkungen auf die Gesundheit der Patienten habe. Wissenschaftliche Untersuchungen belegten, dass mit der Dauer der Dienstzeit auch die Fehlerquote von Ärzten steige.
Montgomery kritisierte die Bundesregierung wegen Misswirtschaft. Einerseits gebe sie im nächsten Jahr zwei Millionen Euro für die Einführung der elektronischen Gesundheitskarte und für andere Prestigeobjekte aus, andererseits vergesse sie die "Hardware", nämlich die Ärzte.
Montgomery zeigte sich aber optimistisch, dass die Politik die Missstände wahrnehme. Die heutigen Protestaktionen und Streiks seien "die letzte Warnung" an die Politiker. Als Erfolg wertete er es, dass Ärzte sich überhaupt zusammenfänden, obwohl sie nicht dem "typischen streikwilligen Beruf" angehörten. Man könne den Forderungen außerdem Nachdruck verleihen, indem man die Verwaltungsunterlagen nicht mehr ausfülle, durch die sich die Kliniken refinanzierten. Montgomery sagte wörtlich: "Der Verwaltungsdirektor wird schon nervös, wenn er vier Wochen lang von den Krankenkassen kein Geld mehr kriegt."
Eine einzige Auflage gebe es zu erfüllen: Die Patienten dürften nicht unter dem Protest leiden. Sonst sei die Unterstützung der Öffentlichkeit sofort verspielt.