Marek Janowski dirigiert Berliner Philharmoniker: Mendelssohn und Bruckner

Zwei Seiten einer Medaille

Marek Janowski sitzt in einem dunklen Anzug freundlich vor der Kamera, die Arme dabei verschränkt.
Marek Janowski vergleicht die Trainerarbeit mit seiner, denn auch er muss ganz viele "Typen" zu einem "Team" formen, genau so, "wie ein Trainer die Kabine erreichen muss". Motivation sei alles. © Felix Broede
Moderation: Olaf Wilhelmer |
Marek Janowski ist ein Urgestein des Kapellmeisterhandwerks, einer der letzten seiner Art. Nun gastiert der ehemalige Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin bei den Berliner Philharmonikern mit zwei Werken der Romantik ganz unterschiedlicher Art.
Aus dem Inventar der Berliner Philharmonie ist dieser Mann nicht hinwegzudenken: Marek Janowski war von 2002 bis 2016 Chefdirigent des Rundfunk-Sinfonieorchesters Berlin. Die Verbindung des heute 85 Jahre alten Dirigenten zu den Berliner Philharmonikern reicht sogar bis in die 1970er Jahre zurück, allerdings konzentrierte sich Janowski auf seine Chefpositionen bei europäischen Orchestern und gastierte vergleichsweise wenig.

Kapellmeister vom alten Schlag

Mit den Berliner Philharmonikern hat Janowski erst in den vergangenen Jahren eine regelmäßige Zusammenarbeit entwickelt, die immer wieder Bemerkenswertes zutage fördert. Das Traditionsorchester – mit zum Teil sehr jungen Mitgliedern – trifft auf einen Kapellmeister vom alten Schlag, der sich mit messerscharfer Präzision und Hingabe vor allem dem deutsch-österreichischen Repertoire des 19. Jahrhunderts widmet.

Wahres Schwergewicht des späteren 19. Jahrhunderts

Für das Zusammentreffen der Generationen steht auch der Solist des Abends, Augustin Hadelich, der sich in den vergangenen Jahren den Ruf als einer der führenden Geiger unserer Zeit erspielt hat. Mit dem Violinkonzert von Felix Mendelssohn Bartholdy präsentiert er ein Hauptwerk dieser Gattung – und mit Anton Bruckners Siebter Sinfonie steht danach ein wahres Schwergewicht des späteren 19. Jahrhunderts auf dem Programm.

Elfenhafte Leichtigkeit

Beide Werke stehen sich im Kontrast von elfenhafter Leichtigkeit bei Mendelssohn und gravitätischer Schwere bei Bruckner gegenüber, aber beide Werke reichen sich auch die Hand, wenn sie, wie Mendelssohn am Ende und Bruckner am Anfang, der Tonart E-Dur ganz eigene Klangwelten abgewinnen.
Live aus der Philharmonie Berlin

Felix Mendelssohn Bartholdy
Konzert für Violine und Orchester e-Moll op. 64

Gespräch
„Ich habe das Gefühl: die vertrauen mir“
Marek Janowski im Gespräch mit Olaf Wilhelmer

Anton Bruckner
Sinfonie Nr. 7 E-Dur

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