Margarete von Österreich als Förderin der Musik am Hof von Mecheln

Verkaufte Braut flieht zur Musik

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Farbige Zeichnung von Marguerite de Habsbourg, Fürstin von Asturien, Herzogin von Savoyen.
Marguerite de Habsbourg, Fürstin von Asturien, Herzogin von Savoyen. © imago images / Leemage / The Holbarn Archive
Von Georg Beck |
Margarete von Österreich (1480- 1530), Tochter des späteren Kaisers Maximilian I., ist eine der prominentesten verkauften Bräute europäischer Machtpolitik. Nach drei Ehen verweigert sie sich und widmet sich nur noch den schönen Künsten.
Margarete von Österreich (1480- 1530), Tochter des späteren Kaisers Maximilian I., ist eine der prominentesten verkauften Bräute europäischer Machtpolitik. Dreimal wird sie als Heiratsobjekt zwangsvermählt.

Heiratsmarathon

Zuerst als Dreijährige dem dreizehnjährigen Karl VIII. von Frankreich angetraut, der sie verstößt. Daraufhin verschachert sie der Vater nach Spanien. Doch Juan, der einzige Sohn von Isabella und Ferdinand, stirbt noch im Hochzeitsjahr. Eine gemeinsame Tochter lebt nur wenige Tage, die Mutter schwebt lange zwischen Leben und Tod.
Als auch die dritte Zweckheirat wieder mit dem Tod des Ehemannes, Herzog Philibert II. von Savoyen, endet, will sich Margarete aus dem offenen Fenster in den Burggraben stürzen. Der Selbstmordversuch wird vereitelt, doch lehnt sie nun jede weiteren Angebote ab, wird religiös und widmet sich ab 1507 bis zu ihrem Tod als erfolgreiche Regentin am flandrischen Hof von Mecheln vor allem den schönen Künsten.

Trost in der Musik

In der Musik ihres Hofkomponisten Pierre de la Rue und in den Chansons von Josquin des Prez hört sie ihre Melancholie, in der Klage der Selbstmörderin Dido aus Vergils "Aeneis" ihr eigenes Schicksal.
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