Alina Pogostkina, Violine
Franziska Hölscher, Violine
Gregor Sigl, Viola
Claudio Bohórquez, Violoncello
Markus Groh, Klavier
Bebersee Festival on tour zum Zweiten
Eigentlich spielen sie alljährlich in einem Hangar in der Schorfheide. Dieses Jahr gaben die Musikerinnen und Musiker des Bebersee Festivals Radio-Konzerte in der Jesus-Christus-Kirche Berlin. Der zweite Abend bietet intime Werke der Romantik.
Mit einem weiteren Spontankonzert konnten wir den Künstlerinnen und Künstlern des Bebersee Festivals ein Podium bieten, um ihr Publikum über Radio und Internet zu erreichen. Am 4. Juli spielten sie in unserem Konzertstudio Jesus-Christus-Kirche in Berlin-Dahlem Werke von Johannes Brahms, Antonín Dvořák, Robert Schumann und Felix Mendelssohn Bartholdy. Zumeist sind es Stücke dieser Kammermusiklieblinge, die nicht so oft zu hören sind.
Überraschendes von Lieblingen
Festivalleiter und -gründer Markus Groh und seine künstlerische Beraterin Franziska Hölscher spielen nicht nur selbst, sondern sie konnten für diesen zweiten Abend mehrere bekannte Musiker der jungen Generation gewinnen - die Geigerin Alina Pogostkina, den Bratscher Gregor Sigl und den Cellisten Claudio Bohorquez.
Den ersten Abend haben wir am 3. Juli live übetragen. Dort reichte das musikalische Spektrum von Joseph Haydn über Dmitri Schostakowitsch bis Alfred Schnittke. Ein großes Werk von Antonín Dvořák war auch schon dabei, sein zweites Klavierquartett. Nun gibt es das nicht weniger reizvolle, aber selten gespielte Terzett op. 74 des tschechischen Meisters. Ein hochdramatisches Stück Trio-Musik, das enormen Tiefgang erreicht, obwohl ein wirklich tiefes Instrument, zum Beispiel ein Cello, fehlt.
Lieder mit instrumentalem Wort
Nicht weniger innovativ oder tiefgründig sind Robert Schumanns "kleinteilige" Fantasiestücke op. 73, die eigentlich für Klarinette und Klavier geschrieben wurden. Hier erklingen sie in der Fassung für Cello und Klavier. Ebenfalls anders als "originaliter" vorgesehen sind zwei Lieder für Stimme und Klavier von Felix Mendelssohn Bartholdy zu hören. Im Bebersee-on-tour-Programm übernimmt die Bratsche die führende Ober- oder Gesangsstimme. Original für Cello und Klavier schrieb Mendelssohn Bartholdy sein "Lied ohne Worte op. 109", gewidmet einer jungen französischen Cellistin, die am Leipziger Gewandhaus gastiert und den Komponisten und Kapellmeister zum Schreiben angeregt hatte. Ein besonders reizvolles Stück der von ihm kreierten Gattung "Lied ohne Worte" ist dabei entstanden.
Ein Renner des Kammermusikrepertoires steht am Ende dieses zweiten Bebersee-Abends - das Klaviertrio H-Dur op. 8 von Johannes Brahms. Es zeigt musterhaft die skrupulöse Art des Komponierens des Hamburger Meisters. Eigentlich ist es ein "geschwätziges" Frühwerk (so der Komponist selbst), doch er unterzog es viele Jahre später (35 Jahre, um genau zu sein) einer Komplettrevision. So veränderte das Jugendwerk, das unter dem Einfluss Robert Schumanns entstanden und veröffentlicht worden war, vollständig sein Gesicht. Und zeigt dennoch die geniale melodiöse Erfindungsgabe des Musikers, die er später doch selbst so kritisch beurteilt und geringgeschätzt hat.
Jesus-Christus-Kirche Berlin-Dahlem
Aufzeichnung vom 4. Juli 2020
Aufzeichnung vom 4. Juli 2020
Das Bebersee Festival on tour
Johannes Brahms
Violinsonate Nr. 2 A-Dur op. 100
Violinsonate Nr. 2 A-Dur op. 100
Antonín Dvořák
Terzett für zwei Violinen und Viola C-Dur op. 74
Terzett für zwei Violinen und Viola C-Dur op. 74
Robert Schumann
Fantasiestücke für Violoncello und Klavier op. 73
Fantasiestücke für Violoncello und Klavier op. 73
Felix Mendelssohn Bartholdy
"Lied ohne Worte" für Violoncello und Klavier op. 109
Zwei Lieder in Bearbeitung für Viola und Klavier
"Lied ohne Worte" für Violoncello und Klavier op. 109
Zwei Lieder in Bearbeitung für Viola und Klavier
Johannes Brahms
Klaviertrio Nr. 1 H-Dur op. 8
Klaviertrio Nr. 1 H-Dur op. 8