Julian Voloj, Claudia Ahlering: "Marlene Dietrich: Augenblicke eines Lebens"
Knesebeck, München
128 Seiten, 24 Euro
Graphic Novel über Marlene Dietrich
Dünne Augenbrauen, dunkle Lippen und ein androgyner Kleidungsstil: Die Sängerin und Schauspielerin Marlene Dietrich hatte einen ikonischen Look. © Knesebeck
Aus dem realen Leben einer Leinwanddiva
09:29 Minuten
Wenn es um Marlene Dietrich geht, fallen immer wieder dieselben Schlagworte: Femme Fatale, Hollywood-Diva, Sexsymbol. Zum 120. Geburtstag erscheint nun eine Graphic Novel, die das Leben des Filmstars aus einer neuen Perspektive erzählen soll.
Die deutsche Schauspielerin und Sängerin Marlene Dietrich feierte ihre großen Erfolge auf der internationalen Kinoleinwand. Das Optische spielte also naturgemäß bei ihr eine große Rolle. Das wusste sie zu inszenieren. Marlene Dietrich setzte neue, modische Akzente: Ihre Hosenanzüge waren legendär, genau wie das androgyne Äußere mit Frack und Zylinder.
Eine neue Comic-Biografie über den Star soll nun aber von mehr als Glamour und Dietrichs ikonischen Looks erzählen. Für Claudia Ahlering, Illustratorin von "Marlene Dietrich: Augenblicke eines Lebens" war bei der Recherche vor allem das politische Engagement der Schauspielerin interessant, aber auch das private Leben.
Der Unterschied von der Realität zur Selbstinszenierung ist für Ahlering daher auch der Unterton, der sich durch die Graphic Novel zieht. So habe Dietrich beispielsweise ihre Schwester mehr oder weniger verleugnet und musste nach Kriegsende feststellen, dass diese mit ihrem Mann ein Kino im KZ Bergen-Belsen betrieb. Ein Schock für die Sängerin und Schauspielerin, die sich deutlich gegen das NS-Regime positionierte.
Angezogen von Intelligenz
Aber, wie könnte es bei einer Geschichte über Marlene Dietrich anders sein, geht es auch um ihre Beziehungen:
"Sie hatte viele, viele Liebhaber, sogar Frauen. Sie war eine Frau, die sich besonders für geistreiche, kluge Männer begeistern konnte. Sie hatte einen Austausch mit Ernest Hemingway und Erich Maria Remarque, mit denen sie wirklich jahrelange Beziehungen gehabt hat – und nicht bloß platonische."