Martenstein verlässt "Tagesspiegel" nach Löschung von Kolumne

    Harald Martenstein blickt in die Kamera.
    Harald Martenstein hat über 30 jahre lang für den Tagesspiegel geschrieben. © imago-images / Horst Galuschka
    Harald Martenstein, langjähriger Kolumnist des Berliner "Tagesspiegel", verlässt die Zeitung im Streit über einen Text über das Tragen von Judensternen bei Corona-Demonstrationen. Martenstein hatte in einem Text am 2. Februar geschrieben, die Demonstranten, die "Judensterne" mit der Aufschrift "Ungeimpft" trügen, seien "sicher nicht antisemitisch", weil sich die Träger mit verfolgten Juden identifizierten. Er sei aber "immer eine Anmaßung, auch eine Verharmlosung, er ist für die Überlebenden schwer auszuhalten". Der Text wurde innerhalb der Redaktion und auch von der Leserschaft kritisiert. Die Chefredaktion zog ihn online zurück. Jetzt schrieb Martenstein auf Seite eins der aktuellen Tagesspiegel-Sonntagsausgabe, er sei in diese Entscheidung nicht eingebunden worden. "So etwas bedeutet in der Regel, dass man sich trennt, den Entschluss dazu habe ich gefällt." Martenstein schrieb seit 1988 für die Zeitung.