Zwei Superhelden in einer Mystery-Sitcom
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Mit "WandaVision" geht Marvel sein Superhelden-Universum neu an: Die Serie mischt Sitcom mit Mystery-Elementen und wartet mit einem brillanten Cast auf, meint Kritiker Markus Dichmann. Weitere Marvel-Serien auf Disney+ sollen bald folgen.
Die Marvel Studios werden künftig den Streamingdienst Disney+ mit Serien aus ihrem Superheldenuniversum beliefern. Den Auftakt macht jetzt "WandaVision": Darin geht es um Wanda Maximoff (gespielt von Elizabeth Olsen) und "Vision" (Paul Bettany), ein Ehepaar in einer kleinen US-amerikanischen Vorstadt.
Doch die beiden sind alles andere als normal: Wanda ist mit übernatürlichen Kräften begabt und "Vision" ist ein Android mit zahlreichen Superfähigkeiten – und eigentlich schon längst verstorben.
Das Publikum merke schnell, dass hier etwas nicht stimme, sagt Kritiker Markus Dichmann. Zu sehen gebe es hier "eine ziemlich schräge und gelungene Mischung aus Sitcom und Mystery-Thriller". Als Inspiration diente angeblich David Lynchs Serie "Twin Peaks".
Serie vor Publikum eingespielt
Sitcom plus Superhelden – das klingt nach einer ungewöhnlichen Mischung. Wichtig sei es den Machern dabei gewesen, keine Satire über die jeweiligen Genres zu machen, betont Dichmann: "Es ist eine erst gemeinte Sitcom", die auch vor echtem Publikum eingespielt worden sei.
"Man merkt, wieviel Spaß die brillanten Darstellerinnen daran gehabt haben." Elizabeth Olsen und Paul Bettany würden in den Hauptrollen richtig aufdrehen. Diese Spielfreude übertrage sich auch aufs Publikum.
Wer mit Iron Man, Hulk und Co keine Erfahrungen hat, könne an "WandaVision" trotzdem viel Spaß haben. Zwar stecke die Serie voller Anspielungen auf das große, aus dem Kino bekannte Marvel-Universum, sagt Dichmann. Doch die müsse man nicht unbedingt verstehen.
Marvel soll Disney+ Publikum bringen
"WandaVision" ist nur die erste von zehn geplanten Marvel-Serien, die in den kommenden zwei Jahren auf Disney+ zu sehen seien sollen. Dazu kommen noch fünf oder sechs Spielfilme. Für Superhelden-Fans könnten also ein paar fantastische Jahre voller Serien und Filme anbrechen, meint Dichmann.
Dass die Marvel-Superhelden übrigens nun nur noch auf der Plattform von Disney ihre Kräfte entfalten, sei kein Wunder: Schließlich habe Disney Marvel vor langer Zeit gekauft. Hinter der Marvel-Offensive stecke wohl der Versuch, Konkurrenten wie Netflix oder Amazon Prime etwas vom Publikum abzuluchsen.
(lkn)