Massenmord und Recht
Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges vor 65 Jahren wurde ein neues Kapitel in der Geschichte des internationalen Rechts aufgeschlagen. Die Verantwortlichen für Krieg und Massenmord mussten sich vor einem ordentlichen Gericht verantworten. Den Beschluss dazu fassten die Siegermächte am 8. August 1945.
Allerdings hat es nach den Nürnberger Prozessen Jahrzehnte gedauert, bis ein dauerhafter Internationaler Strafgerichtshof eingerichtet wurde. Einer der letzten noch lebenden Ankläger bei den Nürnberger Prozessen ist der Amerikaner Benjamin Ferencz. Hören Sie in den Zeitreisen ein Gespräch, das Winfried Sträter mit Benjamin Ferencz geführt hat.
Benjamin Ferencz, geboren 1920 in Siebenbürgen, ist ein Jahrhundertzeuge, einer der bedeutendsten Juristen nach dem Zweiten Weltkrieg. Seine Eltern waren wenige Monate nach seiner Geburt in die USA übergesiedelt. 1943 schloss Ferencz seine juristische Ausbildung in Harvard ab und kämpfte dann in der US Army in Europa gegen Hitlerdeutschland.
Bei Kriegsende hatte Ferencz die Aufgabe, in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern nach juristischem Beweismaterial zu suchen, um Prozesse gegen die Verantwortlichen führen zu können. So erlebte er unmittelbar nach der Befreiung das Grauen in Lagern wie Buchenwald, Mauthausen, Dachau.
Im Herbst 1945 eröffneten die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges das Internationale Militärtribunal in Nürnberg gegen Hauptverantwortliche der NS-Kriegsverbrechen. 1946 begannen in Nürnberg 12 Nachfolgeprozesse unter US-amerikanischer Leitung. Im Fall 9 dieser Nürnberger Prozesse waren 24 SS-Offiziere angeklagt, Kommandeure der Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD. Ihnen wurden Massenmorde in der Sowjetunion vorgeworfen - in so großer Zahl, dass man vom größten Mordprozess der Geschichte spricht. Amerikanischer Chefankläger war Benjamin Ferencz. Alle Angeklagten wurden 1948 schuldig gesprochen, 14 zum Tode verurteilt.
Heute ist Benjamin Ferencz 90 Jahre alt. Jahrzehnte lang hat er sich für einen Internationalen Strafgerichtshof eingesetzt, der nach dem Vorbild der Nürnberger Prozesse Kriegsverbrecher zur Rechenschaft zieht. Seit 2003 gibt es ihn: den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag.
Winfried Sträter hat mit Benjamin Ferencz gesprochen, als er im Mai dieses Jahres auf Einladung der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft in Berlin weilte. Vom Bundesaußenminister bekam Ferencz bei diesem Besuch das Bundesverdienstkreuz verliehen.
Benjamin Ferencz, geboren 1920 in Siebenbürgen, ist ein Jahrhundertzeuge, einer der bedeutendsten Juristen nach dem Zweiten Weltkrieg. Seine Eltern waren wenige Monate nach seiner Geburt in die USA übergesiedelt. 1943 schloss Ferencz seine juristische Ausbildung in Harvard ab und kämpfte dann in der US Army in Europa gegen Hitlerdeutschland.
Bei Kriegsende hatte Ferencz die Aufgabe, in den nationalsozialistischen Konzentrationslagern nach juristischem Beweismaterial zu suchen, um Prozesse gegen die Verantwortlichen führen zu können. So erlebte er unmittelbar nach der Befreiung das Grauen in Lagern wie Buchenwald, Mauthausen, Dachau.
Im Herbst 1945 eröffneten die Siegermächte des Zweiten Weltkrieges das Internationale Militärtribunal in Nürnberg gegen Hauptverantwortliche der NS-Kriegsverbrechen. 1946 begannen in Nürnberg 12 Nachfolgeprozesse unter US-amerikanischer Leitung. Im Fall 9 dieser Nürnberger Prozesse waren 24 SS-Offiziere angeklagt, Kommandeure der Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD. Ihnen wurden Massenmorde in der Sowjetunion vorgeworfen - in so großer Zahl, dass man vom größten Mordprozess der Geschichte spricht. Amerikanischer Chefankläger war Benjamin Ferencz. Alle Angeklagten wurden 1948 schuldig gesprochen, 14 zum Tode verurteilt.
Heute ist Benjamin Ferencz 90 Jahre alt. Jahrzehnte lang hat er sich für einen Internationalen Strafgerichtshof eingesetzt, der nach dem Vorbild der Nürnberger Prozesse Kriegsverbrecher zur Rechenschaft zieht. Seit 2003 gibt es ihn: den Internationalen Strafgerichtshof in Den Haag.
Winfried Sträter hat mit Benjamin Ferencz gesprochen, als er im Mai dieses Jahres auf Einladung der Stiftung Erinnerung, Verantwortung, Zukunft in Berlin weilte. Vom Bundesaußenminister bekam Ferencz bei diesem Besuch das Bundesverdienstkreuz verliehen.