"Maßnahmen gegen Vogelgrippe reichen aus"

Die bisherigen Maßnahmen gegen die Vogelgrippe sind nach Ansicht des Generalsekretärs des Deutschen Bauernverbandes, Helmut Born, ausreichend. Man müsse bei diesem Virus risikoorientiert vorgehen, sagte Born im Deutschlandradio Kultur. Im Moment aber gebe es keine unmittelbare Gefährdung in Deutschland.
Die ab heute in Bayern geltende landesweite Stallpflicht für Geflügel bezeichnete Born in diesem Zusammenhang als nachvollziehbar. Sie seien am nächsten an Südosteuropa dran und deshalb sei die Besorgnis dort größer als im restlichen Deutschland. Dennoch sei die Gefahr einer Verbreitung des Vogelgrippe-Virus noch nicht ausgestanden. Sie könnte im Frühjahr 2006 noch mal aktuell werden. Born wörtlich: "Wenn die Zugvögel vom Süden aus – dem Mittelmeerraum, Afrika – zurückkommen, dann müssen wir doppelt wachsam sein. Aber die jetzige Entscheidungslage ist richtig. Ob Bayern da jetzt im ganzen Land etwas tun muss, das muss Bayern selber entscheiden."
Der Generalsekretär des Deutschen Bauernverbandes appellierte an die Verbraucher, sich beim Konsum von Lebensmitteln nicht zurückzuhalten. Deutsche Tierprodukte seien sicher. Außerdem würde Panikmache den deutschen Landwirten finanziell schaden. Zwar könne der Deutsche Bauernverband Landwirten in finanzieller Not mit Mittel aus dem seit Jahrzehnten bestehenden Tierseuchen-Fond helfen. Aber das sei zeitlich begrenzt. Born wörtlich: "Ich fürchte, wenn wir einen wirklichen großen Seuchenzug bekämen, dass das die Möglichkeiten solcher Kassen übersteigt. Und dann hoffen wir schon, dass wir aus dem bestehenden Regelwerk – auch aus den Finanzkassen der Agrarpolitik – heraus die Betriebe dann nicht im Regen stehen lassen."
Born zeigte sich überzeugt, dass die Landwirte in Deutschland eine generelle Stallpflicht für Geflügel über zwei bis drei Wochen aufrechterhalten könnten. Bei einer zeitlich längeren Vorgabe würde es jedoch Probleme geben, sagte Born.