Twitter-Debakel
Mastodon ist der Name einer ausgestorbenen Mammut-Art - deshalb heißt das Gegenstück zu Tweet dort auch Toot (Tröt). © IMAGO / ZUMA Wire / IMAGO / Andre M. Chang
Ist Mastodon wirklich eine Alternative?
11:20 Minuten
Twitter brennt – selbst eine Pleite wird mittlerweile diskutiert. Währenddessen wechseln immer mehr Menschen zur Plattform Mastodon. Doch für wen das dezentrale Netzwerk eine echte Alternative ist, muss sich erst zeigen.
Die Twitter-Übernahme durch Elon Musk sorgt jeden Tag für neue Schlagzeilen. Eine davon versteckte sich in einer E-Mail, die an die Belegschaft des Unternehmens ging: Es sei nicht ausgeschlossen, dass das soziale Netzwerk pleite gehe. Dabei ist die Plattform eine wichtige Nachrichtenquelle und ein Austauschort für Politik und Journalismus. Wohin könnten die Nutzerinnen und Nutzer wechseln, um das Twitter-Gefühl am Leben zu halten?
Eine Alternative, über die viel geredet wird, ist Mastodon. Eine Art Twitter-Klon, der allerdings dezentral betrieben wird, ohne dass ein großes Unternehmen dahintersteht. Dazu ist der Quelltext offen einsehbar und es steht kein Profitinteresse im Vordergrund.
Plattformen wachsen organisch und nicht erzwungen
Das sind auch die Punkte, um die es in der Unterhaltung um Mastodon meistens geht. Doch ein soziales Netzwerk ist mehr als nur die Technologie, auf der es aufbaut. Es geht auch um die Community und die Erfahrungen der Nutzerinnen und Nutzer.
"Es ist so, dass Communitys in der Regel organisch wachsen und sich dann auch spezielle Codes geben. Das hat sich bei Twitter auch über einen sehr langen Zeitraum entwickelt und ist nicht so einfach nachzubauen."
Aufpassen, dass wirklich alle ein Zuhause finden
Für bestimmte Kreise wie Journalistinnen und Journalisten könnte Mastodon schon jetzt eine Alternative sein, doch gerade für Minderheiten wie queere Menschen oder People of Color käme es auch immer auf die Moderationsmöglichkeiten der jeweiligen Plattform an. Man könne aktuell auf Mastodon schon einige Diskussionen darüber sehen, wie beispielsweise über Rassismuserfahrungen gesprochen werden soll, so Horn.
Es wird also aktuell noch ausgehandelt, für welche Inhalte und Personengruppen das soziale Netzwerk eine Alternative sein kann:
“Und ich glaube, dass man schon aufpassen muss, dass das nicht so ein Ort ist, der angenehm für eine weiße, männliche, eher nerdige Peergroup ist und alle anderen da so ein bisschen runterfallen.”
(hte)