Matthew Weiner: Mad Men
Hardcover, zwei Bände im Schuber
Taschen Verlag, Köln 2016
1048 Seiten,150 Euro
Fernsehen ist Buch geworden
Die renommierte TV-Serie "Mad Men" kann man sich jetzt auch als opulenten Bildband ins Regal stellen. Unseren Literaturredakteur Rene Aguigah macht das vor allem eins: glücklich.
Die viel gefeierte TV-Serie "Mad Men" mit Jon Hamm in der Hauptrolle ist nun auch als Bildband zu haben. Die vielen "glänzenden großformatigen Bilder" haben bei unserem Literaturredakteur Rene Aguigah schlicht "Glück" ausgelöst: Er will sich die beiden Bände ins Regal stellen, wie es andere Leute mit ihrer Goethe-Gesamtausgabe tun.
"Hier ist das Fernsehen wieder Buch geworden", sagt er - und meint großes Fernsehen, das von einer Werbeagentur in den USA, 60-er Jahre, erzählt, in der den ganzen Tag geraucht, Whisky getrunken und mit Ideen gerungen wird.
Was Aguigah zum Fan dieser Geschichte gemacht hat: Es ist die Zeit, in der sich alte Gewissenheiten auflösen. Im Büro sind die Frauen per definitionem Sekretärinnen - doch zwei bahnen sich plötzlich einen anderen Weg.
Die Fragen, die Mad Men stellt, sind noch nicht beantwortet
"Mad men" sei eine "zeitdiagnostische Maschine", sagt Aguigah, in der wichtige gesellschaftliche Fragen verhandelt werden, für die es noch immer keine allgemeingültigen Antworten gibt: das Verhältnis von Frauen zu Männern, das von Kindern zu Erwachsenen. Es gehe um Machtstrukturen im Büro, in der Küche und im Wohnzimmer, um die Balance zwischen Kindern und Arbeit, und um die Selbstverwirklichung beim Geld verdienen.
Nun gibt es das alles zwischen vier Buchdeckeln - denn es sind gleich zwei Bände mit insgesamt über tausend Seiten geworden. (ahe)