Matthias Greffrath liest ein Bild

"Hat der sein Deutsch von Trapattoni gelernt?"

Rückansicht des Goethe- und Schiller-Denkmals auf dem Theaterplatz in Weimar.
Rückansicht des Goethe- und Schiller-Denkmals auf dem Theaterplatz in Weimar. © picture alliance / dpa
Moderation: Joachim Scholl |
Rückansicht des Goethe-und-Schiller-Denkmals auf dem Weimarer Theaterplatz. Als hätten die beiden sich abgewandt ob des "Wir sind nicht Burka"-Vorstoßes von Bundesinnenminister de Maizière. So liest der Publizist Matthias Greffrath das in der "FAZ" erschienene Bild.
Es ist schon einige Zeit her, dass Schiller und Goethe die deutsche Kultur verkörperten.
Nun haben sie sich abgewendet - wegen Innenminister de Maizière, der seine Vorstellungen von deutscher Leitkultur publik gemacht hat?
"Die schauen runter, ein bisschen belustigt und ein bisschen empört auf den Innenminister de Maizière, der uns erklären wollte, was uns Deutsche im Innersten zusammenhält", so der Publizist Matthias Greffrath. Gleich die erste These sei: "Wir sind nicht Burka".

Getretener Quark macht nicht stark

"Die beiden Sprachschöpfer Goethe und Schiller, die müssen da etwas schmunzeln und sagen: Hat der sein Deutsch von Trapattoni gelernt? Wir sind nicht Burka. Du bist nicht Goethe, mein Lieber."
Ausgerechnet mit der Berufung auf die deutsche Kultur versuche de Maizière, das Deutsche festzunageln, sagte Matthias Greffrath.
"Goethe wird genannt als ein Repräsentant der Kulturnation. Und das erinnert uns natürlich an diesen unseligen Einbürgerungsbogen, den der CDU-Politiker Bouffier vor 15 Jahren auf Anregung des deutschen Patrioten Friedrich Merz, der inzwischen für Black Rock Lobbyist ist, entworfen hat und wo es darum ging, dass jeder, der in Deutschland heimisch werden will, zentrale Werke von Goethe und Schiller kennen sollte. Und da können die beiden natürlich nur lachen und sagen: getretener Quark macht breit, nicht stark. Was fangt ihr wieder mit dieser Diskussion an?"
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