Maus und Elefant, die Rettung der Welt und der Selbstversuch als Rock-Star

Von Raimund Fichtenberger |
Einem Wissenstest kann sich der Spieler in "Frag doch mal die Maus" unterziehen. In "Worldshift" geht es um die Verteidigung der Welt gegen durch kosmische Strahlen mutierter Tiere. "Rock-Band" bietet Ersatz für die gescheiterte Karriere als Musik-Star.
Frag doch mal die Maus

Eines der ungewöhnlichsten Paare der Fernsehgeschichte spielt den Quizmaster. Maus und Elefant stellen über 1000 Fragen, und wollen damit vor allem Kinder unterhalten. Doch auch die ganze Familie kann mitmachen, denn: Die Fragen sind in drei Schwierigkeitsbereiche unterteilt. Zu Beginn wählt jeder Mitspieler eine von vier Comicfiguren, und schon geht es los:

Auf einem virtuellen Spielbrett geht es nun Zug um Zug voran, wer als erster im Ziel ist, gewinnt. Auf dem Weg dahin gibt es unterschiedliche Ereignisfelder. Auf Quizfeldern müssen Wissens-, Schätz- oder Sortieraufgaben gelöst werden.

Auf anderen Feldern müssen die Mitspieler selber aktiv werden und sich zum Beispiel untereinander Pantomimen-Aufgaben stellen. Wer auf einem "Spiel-doch-mal"-Feld zum Stehen kommt, findet sich in einem Minispiel wieder. Hier werden Autorennen gefahren, kleine Puzzle zusammengesetzt oder alte Gegenstände aus einem See geangelt.

Wie in einem herkömmlichen Brettspiel kann jeder Spieler auch Ereigniskarten sammeln. Richtig eingesetzt, werden Mitspielern Punkte abgezogen oder auf dem virtuellen Spielbrett in die falsche Richtung geschickt. Die Grafik ist im typischen Maus-Stil gezeichnet. Durch die einfache Steuerung werden Kinder nicht überfordert, alles wird per Sprachausgabe ausführlich erklärt.

Mit ""Frag doch mal die Maus" muss niemand alleine vor dem Computer versauern - ein Quizspiel macht eben nur zu mehreren Spaß. Und einen Lernerfolg gibt es auch noch. Maus-Macher Armin Maiwald erklärt viele Antworten ausführlich mit einer kleinen Lach- und Sachgeschichte.



"Frag doch mal die Maus", für Windows PC, Altersfreigabe (USK): ohne Beschränkung, Hersteller: emme Deutschland, Preis: 19,95, bzw. 29,95 (inkl. Quizspiel Controllern, nicht unbedingt notwendig)


Worldshift

Die Welt steht wieder einmal am Abgrund. Auf die Erde sind drei außerirdische Artefakte herunter gefallen, welche jede Menge Zerstörung verursachen. Drei Rassen sind übrig geblieben und kämpfen nun um die Vorherrschaft und gegen gemeinsame Gegner: durch kosmische Strahlung mutierte Tiere. So weit die grobe Rahmenhandlung, mehr muss niemand wissen, denn in "Worldshift" geht es vor allem um die taktischen Kämpfe.

Im Einzelspielermodus warten 18 Missionen. Aus der Vogelperspektive beobachtet man das Geschehen und leitet seine Einheiten durch das Gelände. Dabei gilt es, die verschiedenen Fähigkeiten der zahlreichen Spielfiguren zu nutzen. Zauberer helfen gegen Verwundung. Die gepanzerten Troopers sind besonders widerstandsfähig. Herzstück des Spiel ist aber der Multiplayermodus. Per Internet kann man sich mit anderen Spielern zusammenschließen und mit gemeinsamen Armeen versuchen, die Welt zu retten. Auch das klassische Gegeneinander-Spielen ist möglich.

Grafisch erinnert die gelungene Fantasygrafik an den Branchenkönig Warcraft. Leider gibt es so gut wie keine Zwischenfilme, welche die Handlung erzählen - lediglich einige deutsche Texte während des Ladevorgangs.

Die Steuerung ist eingängig. Per Mausklick werden die Einheiten an die gewünschte Stelle auf der Karte geschickt.

Der langwierige Aufbau von Festungen und Städten, das Produzieren von Truppen und das dauernde Sammeln von Rohstoffen. All das entfällt bei "Worldshift". Dafür ist der Schwierigkeitsgrad sehr hoch, damit nur etwas für geduldige Anfänger. Insgesamt ein Spiel für Fans schneller Strategieaction. Zwingend erforderlich ist übrigens ein Internetzugsang.

"Worldshift" für Windows PC, Altersfreigabe: ab 12 Jahren, Hersteller: NBG Games, Preis: ca. 44 Euro.


Rock Band

Wer schon immer von einer Karriere als Musik-Superstar geträumt hat, kann sie nun tatsächlich erleben. Zumindest an der Spielekonsole. Denn zu dem Spiel gehört jede Menge Hardware. Aus einem riesigen Karton kommen vier Schlagzeugtrommeln, eine spezielle Gitarre und ein Mikrofon. Jeder Mitspieler bedient eines der Instrumente.

Das Prinzip ist einfach: Die Gitarre zum Beispiel hat fünf Tasten. Auf dem Bildschirm fallen farbige Noten nach unten. Sind diese unten angekommen, muss die entsprechende Farbe auf dem Instrument gedrückt werden. Nur wenn alle Mitspieler die Notenknöpfe im Takt treffen, erklingt das Lied: Schlagzeug, Bass und Gitarre - eben wie in einer richtigen Band. Nachgespielt werden können so über 60 bekannte Rock-und Popsongs. Von den "Rolling Stones"bis "Bon Jovi" reicht das Repertoire. Auch einige Deutsche Lieder sind dabei, zum Beispiel von den Bands "Toten Hosen" oder "Juli".

Auch der Gesangspart kann simuliert werden. Das spezielle Mikrofon erkennt die gesungenen Töne. Eine Anzeige auf dem Bildschirm gibt an, ob und wie weit man mit seinem Singsang daneben liegt. Geht das Zusammenspiel der Computermusiker in Richtung Katzengejammer, schmeißt das Publikum die Band von der Bühne und man muss von vorn anfangen.

"Rock Band" ist ohne Frage eines der besten Multiplayer-Spiele, die es gibt. Das liegt vor allem an dem völlig neuen Spielgefühl. Durch die Instrumentencontroller hat man wirklich den Eindruck, zusammen auf einer Bühne zu stehen und ein Konzert zu spielen. Auch wer kein Instrument spielen kann, darf mitmachen: "Rock Band" ist eher ein musikalisches Geschicklichkeitsspiel, Rhythmusgefühl schadet natürlich nicht.

Das große "aber" kommt beim Preis. 240 Euro verlangt Hersteller Electronic Arts für Spiel und spezielle Instrumente. Der deutsche Verbraucher wird dabei besonders geschröpft - in den USA kostet "Rock Band" nicht einmal die Hälfte. Das geht in Richtung Unverschämtheit.

"Rock Band", für xbox360, Altersfreigabe: ohne Beschränkung, Hersteller: Electronic Arts, Preis: 70 Euro für das Spiel, 140 Euro für das erforderliche Hardware Paket (alternativ können vorhandene Gitarren aus "Guitar Hero" verwendet werden. Infos beim Hersteller)