Max Hollein selbst spricht im Interview in der Sendung "Fazit" ab 23.05 Uhr über seinen Wechsel.
"Ein Verlust für die deutsche Museumslandschaft"
Ein umtriebiger Kunsthistoriker, der weiß, wie man Geld organisiert: Jetzt geht er in die USA. Das Frankfurter Städel Museum verliert seinen langjährigen Direktor, Max Hollein.
Der Direktor des Städel Museums, Max Hollein, wechselt in die USA an die Fine Arts Museums of San Francisco. Der 46-jährige Kunsthistoriker übernimmt dort zum 1. Juni den Direktorenposten. Hollein verlässt also Deutschland - nach einer mehr als 15-jährigen Leitungstätigkeit für das Städel, die Liebighaus Skulpturensammlung und die Schirn Kunsthalle.
Einer der wichtigsten Museumsmacher
Das sei sehr schade, denn Max Hollein sei zur Zeit einer der wichtigsten Museumsmacher, die wir haben, kommentierte Deutschlandfunk-Kollege, Stefan Koldehoff, diese Nachricht aus Frankfurt bei uns im Programm:
"Und das nicht, weil er ausschließlich so viel selbst kuratieren würde, (…) sondern weil er ein ganz großer Ermöglicher ist, der seinen Kuratoren, die dann eben für die alten Meister und für die Gegenwart oder für die Fotografie zuständig sind, ganz viele Möglichkeiten eröffnet und - was heute auch ganz wichtig ist - der weiß, wie er das Geld dafür zusammen bekommt."
Kann mit Geld- und Leihgebern umgehen
Hollein habe nicht nur die eigene Sammlung im Blick, sondern wisse auch, wie man um die Sammlung herum Ausstellungen aufbauen könne. Und geradezu "virtuos" sei sein Talent, mit Stiftungen, Banken, Unternehmen, Versicherungen und Sammlern - den potenziellen Geld- und Leihgebern - zu kooperieren.
Es sei völlig unklar, warum Max Hollein nun ausgerechnet nach San Francisco wechsele, meinte Koldehoff. Und bedauerlich sei auch, dass es in Deutschland derzeit kaum hochkarätige Nachfolger für seinen Posten gebe.