Max-Reger-Tage Weiden
Die Max-Reger-Tage Weiden fanden in diesem Jahr vom 15. September bis 12. Oktober statt. Die 15. Ausgabe stand unter dem Motto "Dreiklang Wagner-Reger-Hindemith". Wir übertragen das Konzert vom 27. September aus dem Evangelischen Vereinshaus Weiden mit dem Arte Ensemble Hannover und der Mezzosopranistin Neele Kramer.
Eine Gegenüberstellung der drei Komponistenpersönlichkeiten Richard Wagner, Max Reger und Paul Hindemith bedeutet aus der Perspektive Regers ein zweifaches "Hin und Zurück", um den Titel eines Hindemithschen Einakters programmatisch anzubringen. Von Wagner ausgehend, spielt für die kompositorische Entwicklung Regers selbstverständlich die harmonische Perspektive eine entscheidende Rolle.
Die Durchchromatisierung der funktionalen Dur-Moll-Tonalität, wie sie spätestens in Wagners "Tristan" erreicht ist, schlug den Komponisten Reger früh in Bann, so dass kein Geringerer als Arnold Schoenberg vermerken konnte, dass eine zentrale Leistung des Regerschen Komponierens darin bestünde, Wagners Chromatik aus dem Kontext des Musiktheaters herausgelöst und auf die reine Instrumentalmusik übertragen zu haben.
Dass auf die Entwicklung des frühen radikal-modernen Hindemith der 20er Jahre – neben Wagner auch ein Jubilar des Jahrs 2013 – einerseits die Musik Claude Debussys, andererseits Max Regers entscheidenden Einfluss hatte, wird oft nicht ausreichend gewürdigt. Die Gemeinsamkeit, die die Vaterfigur der musikalischen Moderne zwischen beiden sah, liegt wohl in der Bedeutung der "Farbe" (chroma) für den Klang.
Auch die scharfe Dissonanzbehandlung in den wilden Werken der 20er Jahre könnte als weiterentwickelter Reflex Hindemiths auf die dichte Dissonanzsetzung der Regerschen Chromatik gelesen werden, die jetzt nur aus den traditionellen funktionalen Zusammenhängen herausgelöst erscheint und entsprechend grelle Klangwirkungen an und für sich, ohne vorbereitende und auflösende Prozesse sucht. In entsprechenden Werken wie der "Suite 1922" erinnert eine kompositorisch entfaltete Klanglichkeit an die provozierende Großstadtmalerei eines Otto Dix oder George Grosz.
Max-Reger-Tage Weiden
Evangelisches Vereinshaus Weiden
Aufzeichnung vom 27.09.2013
Richard Wagner
Wotans Abschied und Feuerzauber aus: Die Walküre
Vorspiel aus: Tristan und Isolde
Paul Hindemith
Die junge Magd op. 23/2
nach Gedichten von Georg Trakl
ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Max Reger
Eine romantische Suite op. 125
nach Gedichten von Joseph von Eichendorff
bearbeitet für Kammerensemble von Arnold Schönberg und Rudolf Kolisch, 1920
Neele Kramer, Mezzosopran
Arte Ensemble Hannover
Die Durchchromatisierung der funktionalen Dur-Moll-Tonalität, wie sie spätestens in Wagners "Tristan" erreicht ist, schlug den Komponisten Reger früh in Bann, so dass kein Geringerer als Arnold Schoenberg vermerken konnte, dass eine zentrale Leistung des Regerschen Komponierens darin bestünde, Wagners Chromatik aus dem Kontext des Musiktheaters herausgelöst und auf die reine Instrumentalmusik übertragen zu haben.
Dass auf die Entwicklung des frühen radikal-modernen Hindemith der 20er Jahre – neben Wagner auch ein Jubilar des Jahrs 2013 – einerseits die Musik Claude Debussys, andererseits Max Regers entscheidenden Einfluss hatte, wird oft nicht ausreichend gewürdigt. Die Gemeinsamkeit, die die Vaterfigur der musikalischen Moderne zwischen beiden sah, liegt wohl in der Bedeutung der "Farbe" (chroma) für den Klang.
Auch die scharfe Dissonanzbehandlung in den wilden Werken der 20er Jahre könnte als weiterentwickelter Reflex Hindemiths auf die dichte Dissonanzsetzung der Regerschen Chromatik gelesen werden, die jetzt nur aus den traditionellen funktionalen Zusammenhängen herausgelöst erscheint und entsprechend grelle Klangwirkungen an und für sich, ohne vorbereitende und auflösende Prozesse sucht. In entsprechenden Werken wie der "Suite 1922" erinnert eine kompositorisch entfaltete Klanglichkeit an die provozierende Großstadtmalerei eines Otto Dix oder George Grosz.
Max-Reger-Tage Weiden
Evangelisches Vereinshaus Weiden
Aufzeichnung vom 27.09.2013
Richard Wagner
Wotans Abschied und Feuerzauber aus: Die Walküre
Vorspiel aus: Tristan und Isolde
Paul Hindemith
Die junge Magd op. 23/2
nach Gedichten von Georg Trakl
ca. 20:50 Uhr Konzertpause mit Nachrichten
Max Reger
Eine romantische Suite op. 125
nach Gedichten von Joseph von Eichendorff
bearbeitet für Kammerensemble von Arnold Schönberg und Rudolf Kolisch, 1920
Neele Kramer, Mezzosopran
Arte Ensemble Hannover