"Die Fußstapfen meines Vaters werden immer riesig bleiben"
Das Los, einen berühmten Vater zu haben, ist häufig kein leichtes. Max Josef Strauß allerdings, Sohn des berühmt-berüchtigten ehemaligen CSU-Vorsitzenden und bayrischen Ministerpräsidenten, betont, dass sein Vater immer für ihn da war, wenn es darauf ankam.
Das Los, einen berühmten Vater zu haben, ist häufig kein leichtes. Max Josef Strauß allerdings, Sohn des berühmt-berüchtigten ehemaligen CSU-Vorsitzenden und bayrischen Ministerpräsidenten, betont, dass sein Vater immer für ihn da war, wenn es darauf ankam:
"Alle drei Kinder haben zu ihren Eltern, insbesondere zu unserem Vater keinerlei gebrochene Verhältnisse, ein sehr, sehr positives Verhältnis. Wir haben uns nie allein gelassen gefühlt, er war natürlich nicht viel da, aber wenn es darauf ankam, war er da - und zwar zum Teil auch unangenehm. Das hat mein Bruder mal in Form von Nachhilfestunden in Latein bemerkt, also der hatte ein sehr genaues Gefühl dafür, wenn es mal irgendwo anfängt zu brennen, und dann war er auch sofort da."
Als ältester Strauß-Sprössling bekam Max Strauß einiges mit: Als Jugendlicher saß Max Strauß bei Ronald Reagan im Oval Office, später war er dabei, als sein Vater den legendären Milliardenkredit mit der DDR aushandelte. Bis heute ist die Bewunderung des Sohnes für den Vater ungebrochen:
Offener Umgang mit Depression
"Unser Vater hat eben nie die väterliche Autorität in den Vordergrund gestellt 'Ich bin der Alte, ich habe hier recht', sondern er hat immer inhaltlich argumentiert, und da war es natürlich für einen 15-16-Jährigen inhaltlich verdammt schwer, mit ihm gegenzuhalten und seine große Stärke, was seine weltweite Stellung und Anerkennung ausmachte war, dass er sehr feinsinnig räsonieren konnte. Das war ein echter Intellektueller, und nur deswegen war er so stark."
Max Strauß räumt dabei ein: "Die Fußstapfen meines Vaters werden immer riesig bleiben." Nachdem er selbst in die Steuer-Affäre rund um den Rüstungslobbyisten Karlheinz Schreiber verstrickt war, geriet er in eine schwere Depression, mit der er heute sehr offen umgeht.
"Ich hab' sie akzeptiert, wenn man auf die Eckpunkte aufmerksam gemacht wird, kann man sie auch nachvollziehen, dass man diese Reaktion hat. Wir haben natürlich alle die Eigenschaft, dass wir unser Gehirn immer optimieren, mal funktionierend und völlig logisch halten, nur dem ist leider nicht so."
Nach schwierigen Jahren arbeitet der Jurist mittlerweile für ein Medizintechnikunternehmen nahe Dresden, das Diagnosesysteme für Depressionen entwickelt.
Max Strauß war Gast in der Sendung "Im Gespräch" und hat sich mit Moderatorin Ulrike Timm unterhalten.