Migration als Lebensthema
Das Thema Flucht zieht sich durch das gesamte Werk der Autorin Maxi Obexer. So auch in ihrem neuen Roman, aus dem die gebürtige Südtirolerin beim Wettlesen in Klagenfurt vortragen wird.
Das Thema Flucht zieht sich durch das gesamte Werk der Autorin Maxi Obexer. So auch in ihrem neuen Roman, aus dem die gebürtige Südtirolerin beim Wettlesen in Klagenfurt vortragen wird.
In Romanen, Theaterstücken, Hörspielen und journalistischen Texten tastet sich Maxi Obexer an die Gedanken und Gefühle von Menschen heran, die ihre Heimat verlassen haben und woanders neu anfangen:
"Wie im Verhältnis zu einer Mutter, so ist es auch im Verhältnis zu einem Land. Man lässt es zurück und trotzdem bleibt es einem sehr nahe."
Auch in ihrem neuen Roman "Europas längster Sommer", mit dem sie heute nach Klagenfurt reist, geht es um die Themen Flucht und Migration. Als eine von 14 ausgewählten Autoren wird Maxi Obexer am Wettlesen um den renommierten Ingeborg-Bachmann-Preis teilnehmen.
Reifeprozesse einer Gesellschaft
"Ich sehe im Einwandern und in den vielen Wegen des Ankommens und in den vielen Weisen auch des Migrierens eigentlich ein großes Potential tiefgehender Reifeprozesse, die erstmal höchstpersönlicher Natur sind, aber die auch, wenn sie anerkannt werden, eine Gesellschaft reif machen. Es sind Reifeprozesse einer Gesellschaft."
Ausgezeichnet mit mehreren Preisen, sind ihre Texte in sechs Sprachen übersetzt worden. Ihre Stücke werden regelmäßig in den USA aufgeführt, wo das Thema Migration in der aktuellen politischen Lage Theaterleute wie Publikum besonders interessiert. Darüber freut sich Maxi Obexer, doch sie sieht sich nicht als politische Agitatorin:
"Ich glaube nicht, dass im Anklagen, im Hinzwingen der Menschen zu einem besseren Denken wir etwas erreichen können, sondern wir können als KünstlerInnen und als AutorInnen aufmerksam machen auf feinere Realitäten, die sonst untergehen, gerade in diesen medialen oft hoch getunten Diskursen."