Maya Lasker-Wallfisch: "Briefe nach Breslau: meine Geschichte über drei Generationen"
Aus dem Englischen von Marieke Heimburger
Insel Verlag, Berlin 2020
254 Seiten, 24 Euro
Ein "Ort der Ewigkeit" für die ermordeten Großeltern
19:11 Minuten
Wie Traumata über Generationen hinweg weitergegeben werden, wurde zu Maya Lasker-Wallfischs Lebensthema − ihre Mutter hatte Auschwitz überlebt. Durch die "Briefe nach Breslau" an ihre Großeltern habe sie sich selbst gefunden, sagt sie.
Maya Lasker-Wallfisch: Als ich 14 war, war für mich bereits jede Form von normaler Schulbildung vorbei, das gehörte der Vergangenheit an. Ich war bereits schon zwei Mal höflich gebeten worden, Schulen zu verlassen. Eine von den Schulen habe ich noch nicht mal besucht, da stand da nur "Wir haben Maya Lasker-Wallfisch hier nicht gesehen". Was dann folgte, war, dass ich zu so einer Art Nachholschule geschickt wurde, wo man dann eigentlich den Stoff, den man aufgrund von Schwänzen oder sonstiger Fehlzeiten verpasst hat, gebündelt lernen sollte.
Eigentlich habe ich da sehr viel gelernt, aber nichts wirklich Akademisches. Das heißt also, ich war schon in sehr jungen Jahren sehr weit weg von jeglicher Form der Normalität, habe dann angefangen, so eine Art sogenannten alternativen Lebensstil zu leben und entpuppte mich dann relativ früh schon als eine Art Anführerin bei allen möglichen illegalen oder halblegalen Aktivitäten. Also man kann schon sagen, dass ich schon damals ein böses Mädchen war.
Weg von den Drogen
Frank Meyer: Ja, Sie beschreiben das auch ganz offen, was Sie Kriminelles getan haben, wie viel Sie mit Drogen zu tun hatten und diese Karriere, wenn man es so nennen will, als bad girl. Das führt dann zu einem Tiefpunkt Ihres Lebens, da sind Sie Anfang 30, sind in Kingston gelandet, also in Jamaika, verheiratet mit einem cracksüchtigen Mann. Sie selbst sind auch wieder drogenabhängig geworden, haben kein Geld mehr, sind wirklich ganz, ganz unten. Was hat Sie gerettet damals in dieser Situation?
Lasker-Wallfisch: Das ist eine wichtige Frage, aber da gibt es vielleicht auch mehrere Antworten, denn was heißt es denn, dass man gerettet wird, dass man sein Leben wieder auf die Reihe bekommt? Da gibt es ja auch viele verschiedene Möglichkeiten, wie so was ablaufen kann. Ich würde sagen, was ein erster Schritt war, mich da rauszuholen, war wirklich so eine Art Rehabilitationsklinik, Entzugsklinik und so weiter. Da bin ich nicht wirklich geheilt worden, aber es hat mir zumindest beigebracht, dass ich keine Drogen mehr nehmen sollte. Das habe ich da gelernt.
Seitdem ist mein Leben in verschiedenen Kapiteln abgelaufen. Eigentlich habe ich sehr viele verschiedene Lebensformen, Lebensstile in der Zeit ausprobiert, und erst in den letzten zwei bis drei Jahren bin ich wirklich in der Lage, authentisch zu sagen: Das bin ich, so denke ich und das weiß ich.
Landschaft eines unsichtbaren Todes
Meyer: Und jetzt ist ja die große Frage in Ihrem Buch, der Sie nachgehen – wie werden Traumata weitergegeben von einer Generation zur anderen. Sie fragen sich: All das, was ich da erlebt habe in meiner Zeit als Kind, als Jugendliche, als junge Erwachsene, all diese Abstürze, diese Drogengeschichten, was hat das zu tun mit dem Schicksal meiner Mutter, eben der Holocaust-Überlebenden Anita Lasker-Wallfisch, was hat das auch zu tun mit dem Tod Ihrer jüdischen Großeltern, die Eltern Ihrer Mutter sind 1942 in einem deutschen Durchgangslager ermordet worden? Wenn Sie von heute aus darauf zurückschauen, was Ihre Mutter erlebt hat, was Ihren Großeltern passiert ist, wie hat Sie das als Kind schon geprägt?
Lasker-Wallfisch: Ich wurde in eine ungewöhnliche Familie innerhalb Londons geboren in den späten 50er-Jahren, und ich hatte schon ganz früh das Gefühl, dass irgendetwas grundlegend falsch läuft. Ich konnte mir aber nicht erklären, was das war. Es herrschte so eine Atmosphäre von etwas permanent Unausgesprochenem in der Familie vor. Meine Eltern sprachen eine Sprache, die ich nicht verstand, und es wurde uns, mir und meinem Bruder, auch vermittelt, dass diese Sprache, Deutsch, nicht für ihn und mich bestimmt war. Dabei ist es doch so, dass Kinder eigentlich Sprachen aufsaugen wie Schwämme, und jetzt merke ich, wie schwierig es für mich ist, Deutsch zu lernen, weil das einfach so weit weg war, auch schon damals.
Die Eltern sprachen also Deutsch – und die Sprache der Musik, von der ich ebenfalls ausgeschlossen war, weil ich kein musikalisches Kind war. Ganz anders als in allen anderen Familien ist es bei uns abgelaufen, das fiel mir früh auf. Also wir hatten nichts in der Wohnung, was andere Familien damals hatten. Und das ist für ein Kind durchaus verstörend, weil Kinder ja immer sein wollen wie alle anderen. Unsere Wohnung war komplett anders als die der normalen englischen Haushalte.
Und das war sehr schwer, im jungen Alter damit klarzukommen. Und natürlich wurde mir nicht erklärt, noch war es irgendjemandem bewusst, dass meine Schwierigkeiten vielleicht mit ererbten Traumata zu tun haben könnten. Das ist ja auch ein relativ neu entdecktes psychologisches Phänomen oder auch überhaupt genetisches Phänomen, dass es so etwas gibt. Was ich aber gespürt habe, war das Leben in einer Landschaft eines unsichtbaren Todes.
Niemand sprach über die Vergangenheit
Meyer: Ja, wenn Sie sagen, dass Sie in so einer Landschaft des unsichtbaren Todes aufgewachsen sind, hat denn Ihre Mutter oder sonst jemand je mit Ihnen gesprochen, während Sie jung waren, über die Erfahrungen, die Ihre Mutter gemacht hat in Auschwitz oder in Bergen-Belsen, oder haben Sie auf andere Weise davon erfahren?
Lasker-Wallfisch: Nein, darüber wurde nie etwas gesagt. Es wurde uns nicht gesagt, wo unsere Mutter oder unsere Tante Renate gewesen waren während des Krieges oder was mit dem Rest der Familie passiert war, das war verboten, darüber wurde nicht gesprochen. Aber es gab Zeichen dafür, dass etwas passiert war. Meine Mutter war ja regelrecht gebrandmarkt durch die Tätowierung, die eintätowierte Nummer, die Häftlingsnummer. Ich wurde zum Beispiel von anderen Kindern gefragt, warum denn meine Mutter ihre Telefonnummer auf dem Arm tragen würde.
Also sie war die Einzige, die so etwas hatte in meinem gesamten Umfeld. Das Einzige, woran ich mich erinnere, was sie gesagt hat, wenn wir Fragen gestellt haben, war: Ich erzähle dir das, wenn du älter bist. Also sie hat wirklich versucht, uns zu schützen. Sie wollte ihre Kinder nicht traumatisieren mit diesem Wissen, sie wollte uns nicht sagen, ihr habt deshalb keine Großeltern, weil sie irgendwo in einem Massengrab in Polen liegen. Meine Mutter hat versucht, ihr Leben aufzuteilen in eine Vergangenheit und Gegenwart. Sie wollte die Vergangenheit komplett hinter sich lassen. Das geht natürlich nicht, aber es war ein Versuch, das war ihre Motivation. Und da ist auch viel Bewundernswertes dabei. Aber es hat eben auch Folgen gehabt.
Briefe an die verstorbenen Großeltern
Meyer: Und jetzt haben Sie für Ihr Buch eine ganz besondere Form gefunden, Ihre eigene Geschichte und die Ihrer Familie wieder anzueignen. Also Sie erzählen Ihre eigene Lebensgeschichte, darüber haben wir zum Teil gesprochen, und Sie haben elf Briefe geschrieben an Ihre Großeltern, also an die Großeltern, die 1942 von Deutschen ermordet wurden. Diese Briefe an die Großeltern – warum war das für Sie die richtige Form, die Geschichte Ihrer Familie zu erzählen?
Lasker-Wallfisch: Es so zu machen, war die einzig mögliche Art. Goethe hat mal gesagt, Briefe gehören zu den wichtigsten Dingen, die Leute hinterlassen können, und er hat Recht damit. Denn meine Großeltern kenne ich wirklich nur durch diese Briefe, und so habe ich einen Zugang zu ihnen gefunden, den ich sonst nie gehabt hätte, dazu, wer sie waren, was sie für Persönlichkeiten, was für Menschen Sie waren. Und das war für mich auch eine Art Erleuchtung.
Als ich das Buch schrieb, da war ich gerade in Deutschland und habe gemerkt, dass ich im Kopf Gespräche mit meinen verstorbenen Großeltern geführt habe, und da war es für mich klar, da war die Idee da, diese Briefe an sie zu schreiben. Und dadurch konnte ich auch in gewisser Weise die Beziehung, die ich zu ihnen ja nie hatte, die mir ja gestohlen worden war, wieder herstellen oder zurückerhalten. Das war insofern ein Privileg, mit ihnen zu sprechen.
Und wir haben uns dann ja auch in der Familie getroffen und die Briefe der verstorbenen Familienmitglieder wurden von anderen Familienmitgliedern gelesen – so sind die Laskers aus Breslau wieder zusammengekommen und waren alle wieder vereint. Ich wollte eben diese drei Generationen wieder zusammenbringen, wollte meinen Großeltern auch einen Ort der Ewigkeit geben, der Erinnerung, dessen sie zuvor beraubt worden waren. Und mein Ziel hat sich erfüllt damit, diese drei Generationen wieder zusammenzubringen.
Eintauchen in ein wundervolles Leben
Meyer: Ich dachte auch beim Lesen, dass Sie … Sie erzählen ja auch die Geschichte vor der Zeit der Verfolgung, wie Ihre Großeltern gelebt haben in den 20er-, 30er-Jahren, wie Ihre Mutter, Ihre Tanten gelebt haben als junge Menschen. Also Sie beschwören diese Welt wieder herauf, die Welt ist wieder da auf bewegende Weise. Das muss für Sie auch wichtig gewesen sein, diese Welt, ja, auf diese Weise zu retten, oder?
Lasker-Wallfisch: Ja, ich hoffe, das war es. Ich glaube, beim Schreiben, denn es ist ja ganz anders, Briefe zu schreiben, als eine lineare Geschichte zu erzählen, beim Schreiben hatte ich das Gefühl oder den Wunsch, in ihr Leben einzutauchen, in so ein wundervolles Leben. Wir haben ja auch wirklich tolle Fotos aus dieser Zeit, aus diesem Leben. Und ich wollte eine Möglichkeit finden, damit in Verbindung zu treten.
Was mich antrieb und diese Erkenntnis, diese Eingebung – das Wort benutze ich nicht so leichtfertig –, ich wusste wirklich plötzlich, ich muss das schreiben, ich muss das erzählen, ich muss das ihnen erzählen. Ja, sie sind tot, das ist klar, das soll jetzt auch nicht merkwürdig klingen, aber für mich sind sie eben nicht tot, und es war meine Absicht, diese Einzelteile zusammenzufügen. Alles war ja so weit auseinandergesprengt. Und ich wollte hier wieder eine Verbindung herstellen.
Und ich fühle irgendwie, dass sie das wissen, dass sie das verstehen. Und in diese Zeit, in diese Welt einzutauchen brachte mich dahin zurück und setzte mich viel mehr mit ihnen in Verbindung als dieses, ja, beklemmende Verlustgefühl, was ich zuvor empfunden hatte. Erst jetzt konnte ich etwas betrauern, mit dem ich vollkommen in Verbindung getreten war, so wie das eben menschlich möglich war.
Ich habe mich selbst gefunden
Meyer: Und Ihr Buch, das hat so viele verschiedene Ebenen, also einerseits retten Sie Ihre Familie in einem gewissen Sinne, indem Sie von ihr erzählen, aber ich hatte auch den Eindruck, dass Sie auch sich selbst – ich weiß nicht, ob ich das so sagen kann –, sich selbst retten auch vor diesen Jahren, über die wir am Anfang gesprochen haben, diesen sehr chaotischen, sehr gefährlichen, schmerzhaften ersten Jahren oder sogar Jahrzehnten Ihres Lebens, dass für Sie, dieses Buch zu schreiben, ja, auch eine Rettung Ihres eigenen Lebens war. Ich weiß nicht, ob man das so sagen kann?
Lasker-Wallfisch: Ja, fast, ich würde das Wort "finden" allerdings benutzen anstelle des Wortes "retten". Also ich habe mich gefunden und nicht gerettet dadurch, durch das Schreiben. Ich habe mich davor schon viele Male gerettet, aber durch das Buch bin ich nicht gerettet, sondern gefunden worden. Ich habe mich dadurch selbst gefunden.
Meyer: Ihre Mutter Anita Lasker-Wallfisch, die ist jetzt sehr alt geworden und sie hat Ihr Buch gelesen. Sie haben öfter auch erzählt, dass Ihre Mutter schon sehr, sehr streng war Ihnen gegenüber in vielen Situationen Ihres Lebens. Was hat Ihre Mutter denn zu diesem Buch jetzt gesagt?
Lasker-Wallfisch: Das ist ein Prozess. Als das Manuskript fertig war, musste ich es ihr erst zeigen und sie wollte es gar nicht lesen. Dann hat sie es aber doch gelesen und hat gesagt, dass sie es sehr gut fand. Natürlich haben einige Teile des Buches, wo Teile meiner Geschichte erzählt werden, die so schwierig sind, sie auch sehr unangenehm berührt, weil die sind nicht nur für mich schwierig gewesen, sondern auch für sie als Mutter.
Aber als dann aus der Öffentlichkeit so eine positive Reaktion auf das Buch kam, war sie doch sehr beeindruckt, also sowohl meine Tante Renate als auch meine Mutter waren beide aufgrund eben dieser Reaktionen sehr stolz auf mich. Erst hatten sie nämlich Angst gehabt, was vielleicht die Leute dazu sagen, denn ich bin ja wirklich sehr offen in diesem Buch, und da hatte man dann vielleicht das Gefühl, oh, ob das so gut ankommt, aber das ist jetzt komplett weg.
Und auch bei ihnen hat sich das Gefühl eingestellt: Es war nötig, dieses Buch zu schreiben, es war gut, das zu schreiben. Und ich erhalte jetzt auch jede Menge Respekt dafür, dass ich das getan habe. Und, ja, wie so viele Kinder ist das auch in meinem Leben so, dass ich irgendwie immer noch die Bestätigung meiner Mutter suche. Das verschwindet traurigerweise nicht.
"Berlin ist der Ort, wo ich sein soll"
Meyer: In Ihrem Buch findet man auch so gegen Ende hin eine sehr schöne, ich würde mal sagen, eine Wohnungsanzeige für Berlin, Sie schreiben nämlich, dass Sie am liebsten nach Berlin ziehen würden, eine Altbauwohnung in Berlin-Charlottenburg könnten Sie sich vorstellen. Ich sage das mal so deutlich, vielleicht hat jemand gerade so eine Wohnung übrig. Warum wollen Sie denn von London nach Berlin ziehen?
Lasker-Wallfisch: Ja, ich möchte wirklich nach Berlin ziehen, denn das ist der Ort, wo ich sein soll, da wäre ich gewesen, wenn es diese Vertreibung nicht gegeben hätte, wenn es die Morde nicht gegeben hätte. Aber ich finde, dass Sie es sehr schön formuliert haben mit der Wohnungsanzeige, denn es war wirklich so: Ich hatte eigentlich wirklich schon eine Wohnung gefunden, dann leider nicht bekommen, weil es ja sehr schwierig ist, in Berlin eine Wohnung zu finden, und ich hätte in der Tat sehr gerne eine schöne Wohnung in Berlin-Charlottenburg – also sollte das jetzt jemand hören: Ja.
Also es hat ja wirklich 75 Jahre gedauert, bis einige Prozesse begonnen haben, Prozesse, die noch nicht vollständig sind, die wahrscheinlich nie vollständig sein werden und immer weitergehen. Es gibt ja immer noch Rassismus und Antisemitismus. Aber ich weiß auch, was mein Beitrag ist und wo er nicht nur willkommen ist, sondern auch wirklich gebraucht wird, nämlich in Deutschland.
Es ist nicht diesbezüglich bemerkenswert, weil ich ja wirklich da sein sollte, und ich bin ja auch nicht die Erste, die jetzt in Berlin eine Wohnung sucht, aber es gibt einige lustige Geschichten in diesem Zusammenhang, was die Wohnungssuche betrifft. Es gab ja so viel deutsche Schuld und Verstörung und Angst und Traumata und so weiter, mit denen auch die Kinder und Enkel der Täter zu leben haben, die sie mit sich rumtragen, obwohl es nicht ihre eigene Schuld ist, und auch meine Mutter hat schon immer gesagt, damit muss man sich auch mal befassen, das ist ein interessantes Thema.
Wohnungssuche in Berlin
Aber es ist interessant und es wäre auch vielleicht eine Herausforderung für Deutschland, warum man für Rückkehrer wie mich oder auch andere Leute eigentlich nichts vorgesehen hat. Also man beschäftigt sich sehr viel mit dem Thema Schuld und Erinnerung und so weiter, da fließt jede Menge Energie rein, aber wirklich etwas wieder gutzumachen oder etwas Produktives, in die Zukunft gerichtetes zu machen, wie es hier möglich wäre, das passiert nicht wirklich. Aber ich denke, man sollte solche Leute auf jeden Fall unterstützen.
Ich hatte tatsächlich eigentlich meine Traumwohnung gefunden, konnte aber da nicht reingehen und da stand ein türkischer Mann vor der Tür, der mir in gebrochenem Deutsch erklärte, dass man ja mal an den Briefkästen gucken könnte, welche Wohnungen noch nicht vermietet seien. Das haben wir dann gesehen. Und dann sind wir in den Hof gegangen, dann war da gerade ein polnischer Handwerker, dem der Türke dann erklärt hat, ja, die Frau möchte gerne eine Wohnung sehen, und da sagt er, ja, kein Problem, ich arbeite da, ich zeige Ihnen die Wohnung, und so kam es dann, dass ich mit diesem polnischen Handwerker und dem türkischen Nachbarn hoch in diese Wohnung ging und mich sofort in diese Wohnung verliebt habe.
Bin dann direkt zum Maklerbüro und habe gesagt, bitte, bitte, ich brauche diese Wohnung. Die haben mir gesagt, ich muss erst was von der Schufa vorweisen, bevor ich kommen kann. Und, ja, dann habe ich in London alle möglichen Sachen zusammengesammelt für eine Bewerbung, auch noch einen Artikel, in dem ich geschrieben habe, ich habe meinen Platz gefunden, da dachte ich, das passt doch perfekt für diese Wohnung, das habe ich dann gleich mitgeschickt in die Bewerbung, aber leider hat es nicht geklappt. Also das ist nicht leicht. Aber ich denke, es gibt da diese Lücke zwischen dem Schrecken der Vergangenheit und der Feststellung, dass doch einige dieser Energie auch für Veränderung verwendet werden könnte.
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Das englischsprachige Originalgespräch hören Sie hier: Audio Player