Meat Loaf gestorben

Eine große Stimme der Rockmusik

05:29 Minuten
Der Sänger Meat Loaf in Nahaufnahme. Er ruft ins Mikrofon, das er mit der linken Hand dicht an den Mund hält. Mit dem rechten Zeigefinger zeigt er ins Publikum.
Rockröhre: Meat Loaf auf der Bühne. © imago / Brigani Art / Bartill
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Meat Loaf ist mit 74 Jahren gestorben. Er war einer der prägnantesten Sänger im Rockgeschäft und verkaufte mehr als 100 Millionen Alben weltweit. Mit "Bat out of Hell" wurde er zum Superstar.
Pomp, Pathos und Bombast, Frack, Seidentuch und Rüschenhemd: Für den US-Sänger Meat Loaf gab es kein "zu viel". Gefeierte Welterfolge und dramatische Abstürze prägten seine Karriere. Nun ist der charismatische Rocksänger im Alter von 74 Jahren gestorben.

Drogen und gesundheitliche Probleme

Immer wieder schaffte er Comebacks. Songs wie "I'd Do Anything for Love (But I Won't Do That)" wurden zu Klassikern. Aber Drogen und Gesundheitsprobleme ließen den Sänger nicht los. Fans schätzten auch die Bühnenpräsenz des Musikers. Vor einigen Wochen hatte er noch ein längeres Interview gegeben.
Der Musiker Meat Loaf
Spielte auch bei der "Rocky Horror Picture Show" mit: Marvin Lee Aday alias Meat Loaf.© picture alliance / dpa / Klaus-Dietmar Gabbert
Mit "Bat Out Of Hell" hatte der Musiker, der zu den ganz Großen der Rock-Geschichte gehört, 1977 eines der bis heute meistverkauftesten Alben aller Zeiten veröffentlicht und war über Nacht zum Weltstar geworden. Später folgten noch "Bat Out of Hell II: Back into Hell" (1993) und "Bat Out of Hell III: The Monster is Loose" (2006) - eine Erfolgstrilogie.
Geboren wurde Meat Loaf als Marvin Lee Aday in Dallas im US-Bundesstaat Texas. Wie er zu seinem Spitznamen kam, der auf Deutsch übersetzt Hackbraten heißt, erzählte er in einem Interview: "Mein Vater nannte mich 'Meat', weil ich als Baby so rot war. Auf der High-School wurde ich dann irgendwann von meiner Football-Mannschaft 'Meat Loaf' genannt."

Engagements in Musicals

Im Alter von 20 Jahren begann die musikalische Karriere des Sängers mit der voluminösen Stimme, der auch eine Schauspielausbildung absolvierte. Er zog nach Los Angeles, sprach für Rollen in Musicals vor und sicherte sich Engagements in "Hair" und "The Rocky Horror Picture Show".
Bei den Proben zu dem Musical "More Than You Deserve" traf er 1974 auf den Texter, Komponisten und Musikproduzenten Jim Steinman, mit dem er kurz darauf "Bat Out Of Hell" schuf. Doch schon auf der folgenden Welttournee ruinierte er sich seine vier Oktaven umfassende Stimme.

Wagnerianischer Rocker

Der Komponist Jim Steinman kam aus der Hochkultur, schrieb Musik für Brecht-Aufführungen und tingelte mit einer Shakespeare-Wanderbühne durch die USA. Steinman wollte schon immer Richard Wagner mit Rockmusik verbinden, wie Jens Balzer erklärt . Und in Meat Loaf hatte er 1974 endlich seinen Heldentenor gefunden. Es sollte allerdings bis 1977 dauern, bis die gemeinsame Platte "Bat Out of Hell" erscheinen sollte. 

Meat Loaf stürzte ab: Depressionen und eine Alkoholsucht setzten ihm zu. Seine Manager verklagten ihn, er war pleite und auch die Freundschaft zu Steinman ging in die Brüche.

Versöhnung mit Jim Steinman

Die folgenden Platten waren wenig erfolgreich. Doch Meat Loaf rappelte sich auf. Anfang der 1990er-Jahre versöhnte er sich mit Steinman und produzierte mit ihm das zweite "Bat Out of Hell"-Album, das heute für eines der größten Comebacks der Musikgeschichte steht.
Die erste Auskopplung "I'd Do Anything for Love (But I Won't Do That)" eroberte die Charts - 16 Jahre nach seinem ersten internationalen Erfolg war er wieder ganz oben.

Das Gute und das Böse

In seinen Songs ging es häufig um den siegreichen Kampf des Guten über das Böse. "Die Regel bei jeder meiner Platten, eigentlich die Regel meines ganzen Lebens war immer die gleiche", sagte Meat Loaf einmal: "Eines Tages werden wir zurückschauen - und lachen."

Mehr dazu ab 11 Uhr in unserer Sendung "Tonart".

(ahe/dpa)
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