Hass im Netz, Volksverschlüsselung und das Breitband-Meme der Woche
04:47 Minuten
Hetze im Netz In dieser Woche wurde eine Untersuchung der Amadeu-Antonio-Stiftung veröffentlicht.
Hetze im Netz
In dieser Woche wurde eine Untersuchung der Amadeu-Antonio-Stiftung veröffentlicht. Darin ist von einer neuen Hass-Dimension die Rede. Die Stiftung warnt vor einer - wie es heißt - gefährlichen Querfront aus unterschiedlichsten politischen Spektren, die der Hass auf das so genannte »System« eint. Die damit verbundenen Schlagworte kennen wir mittlerweile: Journalisten, die als Teil der »Lügenpresse« beschimpft werden, Politiker als »Volksverräter«. Die Autoren der Untersuchung berichten, dass diese Form der Hetze stark zugenommen hat, angefeuert durch Verschwörungstheorien. Das Problem: Der Hass strahlt bis in die Mitte der Gesellschaft aus, wie Johannes Baldauf von der Amadeu-Antonio- Stiftung erklärt.
»Plötzlich sehen wir, dass sich Leute im Netz entsprechend äußern, die wir eben nicht als rechtsextrem klassifizieren würden. Und damit müssen wir uns als Gesellschaft auseinandersetzen und dürfen nicht nur sagen, das ist etwas, was nur im Netz stattfindet, sondern es ist ein gesellschaftliches Problem.«
Besonders jungen Leuten würde es schwer fallen, die Wahrheit von Lügen und Propaganda zu unterscheiden. Deshalb müsste ihre Medienkompetenz zum Beispiel in der Schule gestärkt werden. Außerdem dürften die Hetzer nicht das Gefühl bekommen, dass sie die Mehrheit repräsentieren. Da seien wir alle gefragt, so Johannes Baldauf.
»Dass das in Wahrheit anders ist, nämlich dass es in Wahrheit eine demokratische Mehrheit gibt, die überhaupt keine Hetze will und auch keine Hetze verbreitet. Das müssen wir erst einmal sichtbar machen. Das heißt, wir müssen alle aktiver sein.«
Hier gibt´s das vollständige Interview mit Johannes Baldauf:
In dieser Woche wurde eine Untersuchung der Amadeu-Antonio-Stiftung veröffentlicht. Darin ist von einer neuen Hass-Dimension die Rede. Die Stiftung warnt vor einer - wie es heißt - gefährlichen Querfront aus unterschiedlichsten politischen Spektren, die der Hass auf das so genannte »System« eint. Die damit verbundenen Schlagworte kennen wir mittlerweile: Journalisten, die als Teil der »Lügenpresse« beschimpft werden, Politiker als »Volksverräter«. Die Autoren der Untersuchung berichten, dass diese Form der Hetze stark zugenommen hat, angefeuert durch Verschwörungstheorien. Das Problem: Der Hass strahlt bis in die Mitte der Gesellschaft aus, wie Johannes Baldauf von der Amadeu-Antonio- Stiftung erklärt.
»Plötzlich sehen wir, dass sich Leute im Netz entsprechend äußern, die wir eben nicht als rechtsextrem klassifizieren würden. Und damit müssen wir uns als Gesellschaft auseinandersetzen und dürfen nicht nur sagen, das ist etwas, was nur im Netz stattfindet, sondern es ist ein gesellschaftliches Problem.«
Besonders jungen Leuten würde es schwer fallen, die Wahrheit von Lügen und Propaganda zu unterscheiden. Deshalb müsste ihre Medienkompetenz zum Beispiel in der Schule gestärkt werden. Außerdem dürften die Hetzer nicht das Gefühl bekommen, dass sie die Mehrheit repräsentieren. Da seien wir alle gefragt, so Johannes Baldauf.
»Dass das in Wahrheit anders ist, nämlich dass es in Wahrheit eine demokratische Mehrheit gibt, die überhaupt keine Hetze will und auch keine Hetze verbreitet. Das müssen wir erst einmal sichtbar machen. Das heißt, wir müssen alle aktiver sein.«
Hier gibt´s das vollständige Interview mit Johannes Baldauf:
"Volksverschlüsselung""Volksverschlüsselung"
Dahinter steht eine Initiative des Fraunhofer Instituts und der Telekom. Jeder kann mit einer freien Software seine Mails kostenlos verschlüsseln. Dann ist es nur Sender und Empfänger möglich, Inhalte zu lesen. Eigentlich eine gute Sache, es gibt aber Kritik an der Umsetzung: Telekom und Fraunhofer Institut veröffentlichen bisher nicht den Quellcode des Verschlüsselungsprogramms. Das wäre aber nötig, damit sich überprüfen lässt, ob alles richtig gemacht wurde, schreibt zum Beispiel Florian Snow auf netzpolitik.org. Er ist Experte für freie Software. Ohne Quellcode kann das Programm auch nicht von jedem weiterentwickelt werden. Deshalb sei die Software entgegen der Ankündigung nicht »Open Source«, weil sie eben nicht wirklich frei verwendbar ist.
Breitband-Meme der Woche
Der Hashtag #weloveUKbecause hat es in dieser Woche ganz nach oben in den Twitter-Trends geschafft. Er ist Balsam für verwundete englische Seelen und für alle, die immer wieder an der Häme und Respektlosigkeit im Netz verzweifeln. Die Engländer mussten ja viel Spot nach dem Referendum zum Brexit über sich ergehen lassen. Dem wollte die Redaktion von Zeit Online etwas entgegen setzen. Deshalb sollte jeder unter dem Hashtag #weloveUKbecause Positives über England posten. Die Resonanz war tatsächlich gewaltig: Da wurde der englische Humor gelobt, das englische Frühstück, Musik, Literatur von Agatha Christie bis hin zu Shakespeare. Aber auch die Fähigkeit, sich ordentlich in einer Schlange anzustellen. Und das Tolle: So viel Wertschätzung blieb nicht unbeantwortet. Englische User twitterten, dass sie zu Tränen gerührt seien und verbreiteten ihrerseits unter dem Hashtag #weloveGemanybecause große Sympathiebekundungen gegenüber unserem Land. Ein Beleg, wie viel positive Kraft das Netz entfalten kann, findet Tobis Dorfer. Er war für die Aktion bei Zeit Online verantwortlich.
"Was aber halt immer wieder gern vergessen wird zwischen den ganzen Debatten um Hatespeech und solche Dinge, dass die sozialen Netzwerke uns helfen können, das Netz zu einem guten, zu einem vielleicht besseren Ort zu machen. Und wenn jetzt ein Hashtag dazu führt, dass man mal kurze innehält, überlegt und dann vielleicht etwas Positives twittert, dann haben wir ja schon relativ viel erreicht und das freut uns sehr."
Hier gibt´s das ganze Interview mit Tobias Dorfer.
Die Medien und Meinungen hat Tim Wiese zusammengestellt.
Foto: *whispers* von 33459161@n06/">Geh zum Fotostream von Live4Soccer(L4S)Live4Soccer(L4S)33459161@n06/4414898130/in/photolist-7j8vph-catirc-57uj6a-fjgtye-bzweys-ozrnh4-es3dda-catjcl-nwod3a-9eitkr-nkagrh-catv8y-dyj9re-5uvpyw-dogpkf-9krybr-oyjiay-catjmy-qybc6m-catiaw-cathqa-6xphu8-catir7-jk19rs-fj2ihr-9spkpk-i4zouk-n9pz5-i9bvww-75yljw-561llu-cpmmb-bhky3k-5k1fbn-ogjxxq-bb9gei-ogkuwj-qa7kuy-caqzc9-c66g5h-cggtde-eskhqx-dah6ee-nxyckl-csxowj-9eauh8-csxmqm-bb9gxr-bzbgsj-5kouvk">flickrflickr
CC BY SA