Als bekanntestes Bauwerk des 58-Jährigen gilt das vor sieben Jahren eingeweihte Sportstadion in Braga. Die Pritzker-Jury bezeichnete den Bau als "muskulös, monumental und sehr mit der gewaltigen Landschaft verbunden". Nikolaus Bernau schätzt an den Werken des Portugiesen die großen Formen: hohe Wände und große Fenster. Seine "extrem luxuriösen Villen" erinnern ihn an Villen aus den 50er-Jahren, die bis ins kleinste Detail durchgearbeitet sind. Eine große Qualität seiner Werke sei, dass sie "sehr heimisch" wirkten, weswegen Souto de Moura im besten Sinne ein "regionaler Architekt" sei.

Lesen Sie hier einen Ausschnitt aus dem Gespräch:

Frank Meyer: Wenn Sie auf die Preisträger der letzten Jahre schauen, ist er ein typischer Pritzker-Preisträger? Zeichnet sich da eine Linie ab?

Nikolaus Bernau: Es zeichnet sich insofern eine Linie ab, als dass erstaunlich viele südliche Architekten neuerdings auftauchen - vor allem aus Brasilien, dort waren schon verschiedene, aber auch aus den südeuropäischen Ländern. Was vollkommen untypisch ist, und das ist etwas wirklich ganz Besonderes, dass hier ein echter Provinzialer mal gewürdigt wurde. Weil Eduardo Souto de Moura hat praktisch nichts außerhalb seiner nordportugiesischen Heimat gebaut, was von größerer Relevanz wäre. (…) Er ist ein wirklicher Provinzarchitekt und ein Beleg dafür, dass die Stärke Europas eben aus den Regionen kommt und nicht nur aus den Zentren. Das Zweite, was dann wieder ganz Pritzker-typisch ist: Es ist ein Künstler, der ausgezeichnet wurde.

Sie können das vollständige Gespräch mindestens bis zum 29.8.2011 als MP3-Audio in unserem Audio-on-Demand-Player nachhören.