Meisterstück aus Chrom und Marmor
Die Villa Tugendhat im tschechischen Brünn gilt als Ikone der modernen Architektur. Ludwig Mies van der Rohe hat sie 1930 gebaut, ursprünglich für das Unternehmer-Ehepaar Fritz und Grete Tugendhat. Jahrzehntelang wurde sie dubiosen Nutzungen überlassen. Jetzt aber ist sie saniert und zur Besichtigung wiedereröffnet worden.
Die von der Unesco zum Weltkulturerbe erklärte Villa Tugendhat zeichne aus, dass Mies van der Rohe "zum ersten Mal ohne finanzielle Beschränkungen das verwirklichen konnte, was er unter Neuem Bauen verstanden hat", sagt Ivo Hammer, Restaurator und Leiter eines Expertenkomitees, das die Sanierung vorbereitet hat. Mies van der Rohe gehörte zu den wichtigsten Vertretern dieser in den 1920er-Jahren entstandenen Richtung, die auch als "Modern Movement" bekannt ist.
Das Gebäude besteche zum einen durch seinen "flutenden Raum", erklärt Hammer. Mies van der Rohe verwendete eine Stahlkonstruktion, die dadurch "unsichtbar gemacht worden ist, (…) dass sie mit verchromten Messingblechen verkleidet wurde". Diese Konstruktionsform habe einen "vollkommen offenen Grundriss" ermöglicht: "Das heißt also, die Wände tragen nicht mehr, sondern sind sozusagen Teil des Designs." Die südliche Wand sei - für diese Zeit einmalig - komplett aufgemacht und durch 15 Quadratmeter große Glasscheiben ersetzt worden.
Herausragend sei zum anderen auch die Qualität des Baus, sagt Hammer. Das betreffe "nicht nur die kostbaren Materialien, wie zum Beispiel die bekannte Onyxmarmor-Wand" oder "die aufwendigen Verchromungen", sondern auch die "sehr präzise durchgeführten Beschichtungen der Metalloberflächen" und die "kostbaren Tropenhölzer, die verwendet worden sind".
Sie können das vollständige Gespräch mit mindestens bis zum 06.08.2012 in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören. MP3-Audio
Das Gebäude besteche zum einen durch seinen "flutenden Raum", erklärt Hammer. Mies van der Rohe verwendete eine Stahlkonstruktion, die dadurch "unsichtbar gemacht worden ist, (…) dass sie mit verchromten Messingblechen verkleidet wurde". Diese Konstruktionsform habe einen "vollkommen offenen Grundriss" ermöglicht: "Das heißt also, die Wände tragen nicht mehr, sondern sind sozusagen Teil des Designs." Die südliche Wand sei - für diese Zeit einmalig - komplett aufgemacht und durch 15 Quadratmeter große Glasscheiben ersetzt worden.
Herausragend sei zum anderen auch die Qualität des Baus, sagt Hammer. Das betreffe "nicht nur die kostbaren Materialien, wie zum Beispiel die bekannte Onyxmarmor-Wand" oder "die aufwendigen Verchromungen", sondern auch die "sehr präzise durchgeführten Beschichtungen der Metalloberflächen" und die "kostbaren Tropenhölzer, die verwendet worden sind".
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