Meret Beckers letzter Tatort

Showdown am BER

07:35 Minuten
Meret Becker steht in ihrer Rolle der Nina Rubin vor einem Fenster und schaut ernst über ihre Schulter zurück.
In ihrem letzten Tatort "Das Mädchen, das allein nach Haus geht" legt sich Meret Becker als Nina Rubin mit der russischen Mafia an. © ARD / rbb / Joachim Pfeiffer
Ngo The Chau im Gespräch mit Gesa Ufer · 19.05.2022
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Für Meret Becker ist es ihr letzter Tatort, für Ngo The Chau sein erster als Regisseur: In „Das Mädchen, das allein nach Haus geht“ setzt er auf eine Bildsprache, die an Wong Kar-Wai erinnert: "Weil ich ein großer Fan bin", erklärt der Regisseur.
Sie möchte sich neuen künstlerischen Aufgaben widmen, sagt die Schauspielerin Meret Becker und steigt nach sieben Jahren als Berliner Tatort-Kommissarin Nina Rubin aus. Am kommenden Sonntag löst sie in der Tatortfolge „Das Mädchen, das allein nach Haus geht“ ihren 15. und letzten Fall. Der Krimi handelt von einer russischen Mafiabraut, die aussteigen will und Nina Rubin verzweifelt um Hilfe bittet.

„Es war ein harter Ritt“

Regie hat diesmal der Berliner Regisseur Ngo The Chau geführt – und die Schauspielerin Meret Becker bei den Aufnahmen vergangenen Herbst ziemlich gefordert. „Wir hatten grundsätzlich zu der Jahreszeit – es war kalt – uns viel vorgenommen“, sagt er selbst. „Es war ein harter Ritt, aber es hat sehr Spaß gemacht.“
Ngo The Chau sitzt bei einer Pressekonferenz auf der Berlinale.
Ngo The Chau hat ehemals als Kameramann gearbeitet und nun bei Meret Beckers letztem Berlin-Tatort Regie geführt.© picture alliance / dpa / Daniel Naupold
Die Zusammenarbeit mit Meret Becker habe „total instinktiv“ begonnen. „Man hatte gemeinsame Ideen. Man hat sich ertappt dabei zu spüren, dass der eine ähnlich gedacht hat. Während man eine Idee gedacht hat, hat der andere sie schon ausgesprochen.“

Wong Kar-Wai lässt grüßen

Ngo The Chau hat zum ersten Mal bei einem Tatort Regie geführt, kommt ursprünglich von der Kameraarbeit, war beispielsweise beim ersten Till-Schweiger-Tatort für die Kamera verantwortlich. Als Regisseur drehte er zu Beginn vor allem Kinderfilme.
Diese unterschiedlichen Genres und Arbeitsfelder seien kein Zufall, sagt er. „Davon zehre ich auch: Über das Jahr hin verschiedenste Projekte zu machen, damit man auch frisch bleibt im Kopf und nicht anfängt, sich zu wiederholen.“

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Wie wichtig Ngo The Chau die Bildsprache ist, zeigt sich auch in dem aktuellen Tatort: Immer wieder verweisen Szenen und Bilder, Farben und Licht auf den Großmeister des asiatischen Autorenkinos, Wong Kar-Wai. Kein Zufall, sagt Ngo The Chau, „weil ich ein ganz großer Fan bin, immer war. Mir hat das immer gefallen, diese Exotik, diese Stimmungen für mich auch in Deutschland zu leben. Das war für mich sehr entscheidend.“

Vielfalt beim Cast

Vielfalt lässt sich auch im Cast des Tatorts erkennen. Zwar spielt er in Berlin, mit spektakulärem Showdown am Berliner Pannenflughafen BER, aber manche Nebenrollen des Tatorts sind ganz selbstverständlich mit Menschen besetzt, die asiatisch gelesen werden können.
Für Ngo The Chau, der selbst mit seiner Familie mit den sogenannten Boat-People aus Vietnam nach Deutschland gekommen ist, eine normale Entwicklung. „Ich habe mir gar nicht so viele Gedanken gemacht, ehrlich gesagt.
Ich bin da mit meinem Casting Director immer sehr offen. Für mich war das nie ein Problem, Jerry Hoffmann als den Prinzen (Anm. d. R. im Film "Die Hexenprinzessin") zu besetzen, der eben nicht blond und blauäugig ist, und so verfahre ich generell“, so Ngo The Chau. „Daher glaube ich, dass man vieles miteinander verbinden kann und nicht ausschließen muss. So entsteht auch Vielfalt.“
(lkn)

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