Merkel gibt CDU-Vorsitz ab

"Es ist noch kein richtiger Abschied"

Der Kabarettist Reiner Kröhnert als "Angie" (verkleidet als Angela Merkel).
Der Kabarettist Reiner Kröhnert als "Angie". © Laurence Voumard
Reiner Kröhnert im Gespräch mit Dieter Kassel |
Auf dem CDU-Parteitag nimmt Angela Merkel nun ihren ersten kleinen Abschied: Die Partei wählt eine neue Parteivorsitzende. Der Kabarettist Reiner Kröhnert - Merkel ist seine Paraderolle - würdigt die Kanzlerin als klug und einmalig.
Morgen gibt Angela Merkel den CDU-Vorsitz ab. Sie war das Gesicht der Partei für viele Jahre, und sie wird uns noch fehlen. Das sagt der Kabarettist Reiner Kröhnert, der die stoische Kanzlerin zu seiner Paraderolle erhoben hat.

Intelligent und bauernschlau

Im Deutschlandfunk Kultur sagte Kröhnert, Merkel habe einmalige Eigenschaften, mit denen sie alle anderen Kanzler übertreffe. Sie verliere wirklich nie die Contenance, hob er hervor, und er erinnerte an die Elefantenrunde nach der Bundestagwahl 2005, als ihr ein offenbar nervlich zerrütteter und laut polternder Gerhard Schröder gegenüber saß.
Merkel sei sehr intelligent und besitze Bauernschläue, lobte Kröhnert. Zudem könne sie aus großen Konflikten einfach die Luft rauslassen - notfalls mit Schweigen. Sie könne zudem auch "böse" sein und austeilen, stellte er fest.

Drei Jahre können lang sein

Die Aufgabe des CDU-Vorsitzes sei noch kein richtiger Abschied, sagte Kröhnert. Das müsse man bedenken, denn Merkel werde möglicherweise noch drei Jahre Kanzlerin sein. "Drei Jahre können sich ganz schön in die Länge ziehen", betonte der Kabarettist. Entscheidend sei jetzt, wer den CDU-Vorsitz übernehme, so Kröhnert: "Wenn das Friedrich Merz wird, wird das natürlich ein Diadochen-Kampf ohnegleichen."
"Der Merz sollte, falls er gewinnt, sich nicht sicher sein", sagte Kröhnert: "Es ist ja ein Rachefeldzug seinerseits." Merkel werde allerdings im Gegenzug "ordentlich zulangen und sich revanchieren".
(ahe)
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