Merseburger Bürgermeister hofft auf Dali-Sammlung
Der spanische Kunstsammler Juan Bofill sucht nach einem geeigneten Ausstellungsort für etwa 700 Dali-Werke. Dass er sich in das barocke Schlossensemble der sachsen-anhaltinischen Stadt Merseburg verliebt hat und ihren 35.000 Einwohnern freien Eintritt in das zukünftige Dali-Museum garantieren will, klingt fast zu schön, um wahr zu sein.
Merseburg, die Domstadt, die Stadt der Merseburger Zaubersprüche, der berühmten Schriftstücke in althochdeutscher Sprache mit heidnischem Inhalt. Die Stadt mit Schloss und barockem Schlossgarten, die Stadt in der der DDR-Künstler Willi Sitte seine eigene Galerie bekommen hat. Merseburg, demnächst auch ein Ort, wo Skulpturen, Bilder und Installationen des exzentrischen Surrealisten Salvador Dali gezeigt werden? Ja, sagt Silvia Schmidt, die SPD-Bundestagsabgeordnete, zu deren Wahlkreis auch die Domstadt Merseburg gehört. Für Silvia Schmidt ein glücklicher Zufall, der Tag, an dem sie den spanischen Kunstsammler Juan Bofill kennenlernt. Eine Persönlichkeit mit Herz, sagt sie und ist beeindruckt.
" Ja, er hat mich dahingehend beeindruckt, dass er vor allem offen war, mit nach Merseburg zu fahren. Sie müssen sich vorstellen, wenn jemand aus Spanien kommt und sagt, Merseburg ist auch noch eine Stadt, stellt sie vor, und der dann offen ist und sagt, ich komme mit hin. Das fand ich sehr, sehr angenehm. "
Es heißt, die Sammlung Bofill sei eine der bedeutendsten und größten privaten Dali-Sammlungen weltweit. Weltweit sucht der Konservator des Königlichen Spanischen Kunstrates nach einem geeigneten Ausstellungsort für etwa 700 Dali-Werke. Dass eine solche Persönlichkeit die Stadt Merseburg in Sachsen-Anhalt besucht und sich dann auch noch in das barocke Schlossensemble verliebt, klingt fast zu schön um wahr zu sein. Der gemeinsame Besuch liegt Wochen zurück. Wenn die kunstbegeisterte Silvia Schmidt anfängt zu erzählen, leuchtet ihr Gesicht:
" Ja, er hat einfach ja gesagt und Merseburg war ja dann auch ein großes Stück Liebe von ihm, vor allem als er beim Dom war. Denn Johannes der Täufer ist ja dort der Schutzheilige und er erklärte mir ganz eifrig, er heißt Juan, also Johannes und dann hat er unter anderem auch eine Statue von Dali, Johannes den Täufer. Das hat er auch sehr lebendig geschildert und war einfach begeistert und diese Begeisterung habe ich ihm abgenommen. "
Es heißt, der begeisterte Juan Bofill wolle der Stadt Merseburg Dalis lebensgroße Bronzeskulptur von Johannes dem Täufer zum Geschenk machen. Den 35.000 Einwohnern will der Kunstsammler freien Eintritt in das Dali-Museum garantieren. Gezeigt werden sollen vor allem Bronzeskulpturen, ein Briefwechsel Dalis unter anderem mit Coco Chanel, Gemälde, Skizzen, Zeichnungen, Keramiken und Fotoarbeiten. Allein die Vermutung, es könnte sich bei den Dauerleihgaben auch um Fälschungen handeln, lässt Silvia Schmidt entsetzt den Kopf schütteln.
" Für mich gibt es da keine Zweifel. Herr Bofill hat gesagt, er kann seine Echtheitszertifikat vorlegen und das ist gut. Wenn ich in erster Linie, wenn an mich etwas herangetragen wird. Egal von wem, ob von einem Bürger, einem Unternehmen oder Künstler, und ich würde alles erst einmal anzweifeln, dann wäre ich mit Sicherheit in der Politik falsch. "
Silvia Schmidt, die SPD-Bundestagsabgeordnete mit Sitz in Berlin - in der Heimat zuständig für den Wahlkreis Merseburg, versteht sich als Vermittlerin.
" Dann muss man sehen, was der Wahlkreis im Einzelnen daraus macht. Ich werde natürlich Merseburg unterstützen, wenn wir Sponsoren brauchen. Ich werde natürlich gehen und suchen, dass auch das Geld fließt. Das ist mir völlig klar und das werde ich auch weiter machen. Aber in erster Linie muss jetzt die Stadt handeln. Das kann nicht die Abgeordnete von Berlin machen. Das können nur die Bürger und Stadträte vor Ort machen. "
Dort, im Merseburger Rathaus sitzt CDU-Bürgermeister Jens Bühligen und rechnet schon mal. Einige Hunderttausend würde ein Dali-Museum in Merseburg kosten, die Stadt selbst hat kein Geld, ist also beim Unternehmen Dali in jedem Fall auf Sponsoren angewiesen. Für den Bürgermeister ist das Projekt auf dem Stand einer Ideenwerkstatt. Das heißt, alle Fragen sind offen, zuallerest die nach dem Wert der Sammlung Juan Bofill.
" Wir haben die Werke, die er für Merseburg vorgesehen hat, das heißt, die Expertisen einem Expertengremium übergeben die sollen prüfen, wie werthaltig sind diese Werke. Das heißt, sind sie echt und wie sind sie in der Kunstwelt überhaupt einzuordnen. "
Wenn das geklärt ist, beginnt die Suche nach einem geeigneten Ort. Der barocke Schlossgartensalon müsste restauriert werden. Ein lichtdurchfluteter Saal ähnlich einer Orangerie, das ist die eine Option. Aber auch andere Räume seien denkbar, meint der Bürgermeister. Wo genau, will er nicht verraten.
" Die Räume sind im Dom-Schlossbereich, also unmittelbar in unserer, na ja ich sag mal kleinen Kunstmeile. Wir haben ja im Dom-Schloss Bereich zwei weitere Galerien, einmal die Willi Sitte Galerie und die Galerie, die auf die Merseburger Zaubersprüche zurückgeht. "
Dali in Merseburg, das soll dem Besucher Erlebniswelten voller Klang und Licht eröffnen. Konkrete Vorstellungen gibt es noch nicht. Aber, feststeht, mit den Werken des Exzentrikers könnte sich Merseburg als Stadt der Kunst einen Namen machen. Jens Bühligen will alles tun, damit das surrealistische Wunder auch wahr wird.
" Wir tun alles, damit wir eine solche Ausstellung welcher Art auch immer hier in Merseburg haben werden. Es ist aber noch ein weiter Weg dorthin. Wenn alles gut geht, können wir uns in einem Jahr treffen und zu einer Eröffnung einladen. Aber bis dahin ist noch viel zu tun. "
Der Vorsitzende des Kulturausschusses wird demnächst eine Arbeitsgruppe einberufen. Mit dabei auch der Vorsitzende des Landesverbandes der Bildenden Künstler in Sachsen-Anhalt. Jochen P. Heite freut sich und ist begeistert.
" Das ist aufregend, richtig aufregend, dass man so ein Projekt vorhat, das finde ich erstmal richtig gut. "
Für den Theatermann Jochen P. Heite eröffnet die Ideenwerkstatt, wenn die Räumlichkeiten feststehen. Spätestens dann ist Dali auf dem Weg nach Merseburg.
" Wenn es wirklich dazu käme, dass man entweder durch die Besonderheit der Arbeiten oder auch die Besonderheit der Präsentation einen Museumstourismus zuwege bringt und auch den Tourismus in Richtung Schloss mit Dali wieder ein bisschen aufmöbelt und Merseburg wieder aktueller macht, also besser kann es doch gar nicht kommen. "
" Ja, er hat mich dahingehend beeindruckt, dass er vor allem offen war, mit nach Merseburg zu fahren. Sie müssen sich vorstellen, wenn jemand aus Spanien kommt und sagt, Merseburg ist auch noch eine Stadt, stellt sie vor, und der dann offen ist und sagt, ich komme mit hin. Das fand ich sehr, sehr angenehm. "
Es heißt, die Sammlung Bofill sei eine der bedeutendsten und größten privaten Dali-Sammlungen weltweit. Weltweit sucht der Konservator des Königlichen Spanischen Kunstrates nach einem geeigneten Ausstellungsort für etwa 700 Dali-Werke. Dass eine solche Persönlichkeit die Stadt Merseburg in Sachsen-Anhalt besucht und sich dann auch noch in das barocke Schlossensemble verliebt, klingt fast zu schön um wahr zu sein. Der gemeinsame Besuch liegt Wochen zurück. Wenn die kunstbegeisterte Silvia Schmidt anfängt zu erzählen, leuchtet ihr Gesicht:
" Ja, er hat einfach ja gesagt und Merseburg war ja dann auch ein großes Stück Liebe von ihm, vor allem als er beim Dom war. Denn Johannes der Täufer ist ja dort der Schutzheilige und er erklärte mir ganz eifrig, er heißt Juan, also Johannes und dann hat er unter anderem auch eine Statue von Dali, Johannes den Täufer. Das hat er auch sehr lebendig geschildert und war einfach begeistert und diese Begeisterung habe ich ihm abgenommen. "
Es heißt, der begeisterte Juan Bofill wolle der Stadt Merseburg Dalis lebensgroße Bronzeskulptur von Johannes dem Täufer zum Geschenk machen. Den 35.000 Einwohnern will der Kunstsammler freien Eintritt in das Dali-Museum garantieren. Gezeigt werden sollen vor allem Bronzeskulpturen, ein Briefwechsel Dalis unter anderem mit Coco Chanel, Gemälde, Skizzen, Zeichnungen, Keramiken und Fotoarbeiten. Allein die Vermutung, es könnte sich bei den Dauerleihgaben auch um Fälschungen handeln, lässt Silvia Schmidt entsetzt den Kopf schütteln.
" Für mich gibt es da keine Zweifel. Herr Bofill hat gesagt, er kann seine Echtheitszertifikat vorlegen und das ist gut. Wenn ich in erster Linie, wenn an mich etwas herangetragen wird. Egal von wem, ob von einem Bürger, einem Unternehmen oder Künstler, und ich würde alles erst einmal anzweifeln, dann wäre ich mit Sicherheit in der Politik falsch. "
Silvia Schmidt, die SPD-Bundestagsabgeordnete mit Sitz in Berlin - in der Heimat zuständig für den Wahlkreis Merseburg, versteht sich als Vermittlerin.
" Dann muss man sehen, was der Wahlkreis im Einzelnen daraus macht. Ich werde natürlich Merseburg unterstützen, wenn wir Sponsoren brauchen. Ich werde natürlich gehen und suchen, dass auch das Geld fließt. Das ist mir völlig klar und das werde ich auch weiter machen. Aber in erster Linie muss jetzt die Stadt handeln. Das kann nicht die Abgeordnete von Berlin machen. Das können nur die Bürger und Stadträte vor Ort machen. "
Dort, im Merseburger Rathaus sitzt CDU-Bürgermeister Jens Bühligen und rechnet schon mal. Einige Hunderttausend würde ein Dali-Museum in Merseburg kosten, die Stadt selbst hat kein Geld, ist also beim Unternehmen Dali in jedem Fall auf Sponsoren angewiesen. Für den Bürgermeister ist das Projekt auf dem Stand einer Ideenwerkstatt. Das heißt, alle Fragen sind offen, zuallerest die nach dem Wert der Sammlung Juan Bofill.
" Wir haben die Werke, die er für Merseburg vorgesehen hat, das heißt, die Expertisen einem Expertengremium übergeben die sollen prüfen, wie werthaltig sind diese Werke. Das heißt, sind sie echt und wie sind sie in der Kunstwelt überhaupt einzuordnen. "
Wenn das geklärt ist, beginnt die Suche nach einem geeigneten Ort. Der barocke Schlossgartensalon müsste restauriert werden. Ein lichtdurchfluteter Saal ähnlich einer Orangerie, das ist die eine Option. Aber auch andere Räume seien denkbar, meint der Bürgermeister. Wo genau, will er nicht verraten.
" Die Räume sind im Dom-Schlossbereich, also unmittelbar in unserer, na ja ich sag mal kleinen Kunstmeile. Wir haben ja im Dom-Schloss Bereich zwei weitere Galerien, einmal die Willi Sitte Galerie und die Galerie, die auf die Merseburger Zaubersprüche zurückgeht. "
Dali in Merseburg, das soll dem Besucher Erlebniswelten voller Klang und Licht eröffnen. Konkrete Vorstellungen gibt es noch nicht. Aber, feststeht, mit den Werken des Exzentrikers könnte sich Merseburg als Stadt der Kunst einen Namen machen. Jens Bühligen will alles tun, damit das surrealistische Wunder auch wahr wird.
" Wir tun alles, damit wir eine solche Ausstellung welcher Art auch immer hier in Merseburg haben werden. Es ist aber noch ein weiter Weg dorthin. Wenn alles gut geht, können wir uns in einem Jahr treffen und zu einer Eröffnung einladen. Aber bis dahin ist noch viel zu tun. "
Der Vorsitzende des Kulturausschusses wird demnächst eine Arbeitsgruppe einberufen. Mit dabei auch der Vorsitzende des Landesverbandes der Bildenden Künstler in Sachsen-Anhalt. Jochen P. Heite freut sich und ist begeistert.
" Das ist aufregend, richtig aufregend, dass man so ein Projekt vorhat, das finde ich erstmal richtig gut. "
Für den Theatermann Jochen P. Heite eröffnet die Ideenwerkstatt, wenn die Räumlichkeiten feststehen. Spätestens dann ist Dali auf dem Weg nach Merseburg.
" Wenn es wirklich dazu käme, dass man entweder durch die Besonderheit der Arbeiten oder auch die Besonderheit der Präsentation einen Museumstourismus zuwege bringt und auch den Tourismus in Richtung Schloss mit Dali wieder ein bisschen aufmöbelt und Merseburg wieder aktueller macht, also besser kann es doch gar nicht kommen. "