Messe für Liebesromane

Am Ende wird alles gut

Ein Herz im Himmel
Ein Herz im Himmel © imago/Xinhua
Von Mechthild Lanfermann |
Am Wochenende fand in Berlin die LoveLetter Convention statt, die größte Messe in Deutschland für - Liebesromane. Seit dem Erfolg von "Shades of Grey" hat sich die Szene verändert, die Heldinnen sind emanzipiert, doch am Ende gibt es immer ein Happy End.
An der Decke schweben heliumgefüllte rote Luftballons in Herzchenform und geben den eher nüchternen Tagungsräumen im Berliner Bezirk Prenzlauer Berg einen Hauch von Romantik, darum geht es hier schließlich heute.
Lesungen, Autogrammstunden, Verlagsgespräche oder auch Workshops zum Beispiel über das Schreiben von Sexszenen das Programm ist vielfältig und die Teilnehmerinnen hasten durch das Treppenhaus - große Frauen, kleine, dicke, dünne, blonde und braunhaarige dazwischen nur wenige männliche Handtaschenträger, die Welt der ChickLits, wie man neudeutsch Liebesromane nennt, ist weiblich.
Auch die meisten Hauptfiguren der Romane sind Frauen, die aber schon lange nicht mehr passiv auf ihren Traummann warten. Sarah Hielscher vom Cora Verlag sagt, zumindest im Berufsleben hat sich die Romanheldin emanzipiert. Beruflich erfolgreich auf den Traummann warten.
Auch die Leserinnen von heute identifizieren sich nicht mit einem verhuschten Weibchen. Keine Krankenschwester, sondern Ärztin ist die Heldin in dem Roman von Montana C.Drake, die dann auch noch einer ganzen Bande von Terroristen die Stirn bietet.
Erotik und Spannung
Im Hof der Anlage bilden sich lange Schlangen, Welt-Bestseller-Autorinnen wie Susann Elisabeth Phillipps und Shannon McKenna laden zur Autogrammstunde. McKenna schreibt explizit erotische Liebesromane, lange vor dem Sado-Maso-Mega-Seller "Shades of Grey", wie sie betont. Ihre Fans lieben den Stil.
"Ich begann vor rund 15 Jahren damit, die Erotik und auch Spannung in meine Liebesromane zu schreiben, seitdem hat sich die Szene natürlich vor allem seit 'Shades of Grey' rasant verändert."
Die moderne Liebesromanheldin ist also beruflich emanzipiert, sie hat Sex und löst auch schon mal Kriminalfälle. Manches scheint sich zu ändern in den Genrekonventionen, aber eins hat Bestand: Am Ende wird alles gut.
Die Fachfrau vom Verlag dazu:
"Weltweit erfolgreichste Serie ist immer noch: Frau wird gerettet, lehnt sich am Mann an."

Mehr Infos zur LoveLetter Convention finden sie auf der Homepage zur Messe

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