"Hochwasser durch Gewitter kann es überall geben"
Immer mehr Unwetter, immer mehr Gewitter – das scheint die Zukunft unseres Klimas zu sein. Diesen Eindruck bestätigt der Meteorologe Michael Kunz: Die Wetterlagen, die Gewitter begünstigten, hätten zugenommen - und Vorhersagen seien schwieriger geworden.
Wegen eines schweren Unwetters ist am gestrigen Dienstag Abend in Ostteil Hamburgs der Ausnahmezustand ausgerufen worden. Auch im Süden und Westen Deutschlands gibt es immer wieder heftige Wetterlagen. So haben viele Menschen den Eindruck, dass das Gewitterpotential in Deutschland angestiegen ist.
Die Wetterlagen, die Gewitter begünstigen, hätten in der Vergangenheit zugenommen, bestätigt der Meteorologe Michael Kunz vom Karlsruher Institut für Technologie im Deutschlandradio Kultur:
"Ebenfalls zugenommen hat die Luftfeuchtigkeit, bedingt durch den Anstieg der Temperatur – also die Luftfeuchtigkeit in der Atmosphäre. Das heißt, es kann einerseits mehr Wasser umgesetzt werden in der Atmosphäre. Andrerseits ist die Feuchtigkeit wiederum die Energiequelle für Gewitterereignisse."
"Ebenfalls zugenommen hat die Luftfeuchtigkeit, bedingt durch den Anstieg der Temperatur – also die Luftfeuchtigkeit in der Atmosphäre. Das heißt, es kann einerseits mehr Wasser umgesetzt werden in der Atmosphäre. Andrerseits ist die Feuchtigkeit wiederum die Energiequelle für Gewitterereignisse."
Man kann nur Vorhersagen über Gefährdungslagen machen
Genaue Wetterwarnungen seien schwierig, man könne lediglich Vorhersagen über bestimmte Gefährdungslagen machen, meinte Kunz:
"Aber sie sind sehr, sehr lokal. Das heißt, es kann sein: Bei Ihnen regnet es, zwei Kilometer entfernt ist es völlig trocken. Und genau den Ort vorherzusagen, wo solche Ereignisse dann stattfinden, das ist nicht möglich."
"Aber sie sind sehr, sehr lokal. Das heißt, es kann sein: Bei Ihnen regnet es, zwei Kilometer entfernt ist es völlig trocken. Und genau den Ort vorherzusagen, wo solche Ereignisse dann stattfinden, das ist nicht möglich."
Es sei notwendig, sich bereits im Vorfeld solcher Ereignisse zu schützen, empfiehlt Kunz:
"Wie wir in den letzten zehn Tagen gesehen haben, kommt es zu Hochwasserereignissen nicht nur direkt in der Nähe eines Flusses oder eines Baches. Sondern letztlich können Hochwasserereignisse überall auftreten. Das sind letztlich Sturzfluten, die an Gewitter gebunden sind, wie etwa in Braunsbach geschehen."
"Wie wir in den letzten zehn Tagen gesehen haben, kommt es zu Hochwasserereignissen nicht nur direkt in der Nähe eines Flusses oder eines Baches. Sondern letztlich können Hochwasserereignisse überall auftreten. Das sind letztlich Sturzfluten, die an Gewitter gebunden sind, wie etwa in Braunsbach geschehen."
Tornados in Deutschland
Auch Tornados wie gestern in Hamburg habe es in Deutschland schon gegeben, sagte Kunz:
"Sie wurden in der Vergangenheit in Deutschland aber nicht so beachtet. Es gab eine Tornado-Beobachtung, die wurde aber nirgends gemeldet. Inzwischen haben wir eine starke mediale Aufmerksamkeit, andrerseits sind die Menschen sehr aufmerksam."
"Sie wurden in der Vergangenheit in Deutschland aber nicht so beachtet. Es gab eine Tornado-Beobachtung, die wurde aber nirgends gemeldet. Inzwischen haben wir eine starke mediale Aufmerksamkeit, andrerseits sind die Menschen sehr aufmerksam."