Metin Tolan: Die Star Trek-Physik: Warum die Enterprise nur 158 Kilo wiegt und andere galaktische Erkenntnisse
Piper Verlag, München 2016
352 Seiten, 20,00 Euro
Kirk und Spock auf Bildungsmission
Metin Tolan, "coolster" Physiker Deutschlands, hat ein neues Buch geschrieben, mit dem er sein Forschungsgebiet erneut breiten Schichten schmackhaft machen will. Dieses Mal geht es mit der Enterprise tief in den Weltraum.
Seine Vorträge sind gefeierte Eventveranstaltungen, der "Spiegel" feiert ihn als coolsten Physiker Deutschlands. Seine Bücher heißen: "Geschüttelt, nicht gerührt: James Bond und die Physik" oder "Manchmal gewinnt der Bessere: Die Physik des Fußballspiels". Nun hat Metin Tolan ein neues Werk über sein Metier verfasst: "Die Star Trek Physik".
Möglicherweise ist es sogar sein bisher persönlichstes Buch: Denn zur Physik kam Tolan als Kind tatsächlich auch mit Hilfe der Enterprise. Ihn habe damals der Weltraum begeistert, sagte er im Deutschlandradio Kultur. Das Universum sei beeindruckend durch seine Größe und durch die zentrale Frage: "Was ist da draußen eigentlich?"
Jede Menge Star-Trek-Beispiele in den Vorlesungen
Tolan will für Physik begeistern. Was liegt da näher, als Captain Kirk und Mister Spock um Hilfe zu bitten? In seinen Vorlesungen baut Tolan schon länger jede Menge Beispiele aus Star Trek ein. Die Serie ist für ihn eine unerschöpfliche Fundgrube: Man finde hier Beispiele aus jedem Gebiet der Physik, sagte er.
Das Beeindruckendste ist wohl, dass die meisten bei Star Trek in Szene gesetzten Zukunftsideen zumindest physikalisch durchaus "plausibel" sind. So verstösst der Warp-Antrieb nicht gegen die Naturgesetze, und auch Zeitreisen in die Vergangenheit seien theoretisch möglich, so Tolan.
Die Serie sah zudem viele technische Neuerungen voraus: Die Funktionen von "Communicator" und "Tricorder" hat heute fast jedes Smartphone, und 1987 wischte Captain Picard mit den Fingern über einen ultraflachen Computer: Das Tablet war vorausgedacht.