Mexikanische Rauschgiftkartelle unter sich
Die Industriemetropole Monterrey galt als beliebteste Stadt Mittelamerikas - bis die Drogenbanden kamen. Heute liefern sich hier das Golf-Kartell und die Zetas einen brutalen Krieg um die Vorherrschaft auf der Transitroute - es sind nur 200 Kilometer bis zur amerikanischen Grenze.
Die Firma Güntner in Monterrey. Seit zehn Jahren produziert das Unternehmen mit Hauptsitz in Fürstenfeldbruck Wärmeaustauscher in Mexikos wichtigster Industriestadt. Aber jetzt herrscht Drogenkrieg hier und in der Umgebung. Mit Auswirkungen auch auf die Firma, sagt Luis Guillen von Güntner Monterrey:
"Wir haben zusätzliche Kosten, die wir für Sicherheit investieren müssen. Einige Überlandstraßen Richtung USA gelten als gefährlich. Wir haben einige Routen für den Warentransport deshalb geändert. Manchmal gibt es auch Begleitschutz."
Monterrey liegt nur 200 Kilometer entfernt von der texanischen Grenze. Die Drei-Millionen-Stadt gilt seit langem als die modernste Mexikos. Die beste Privat-Uni, Firmen aus Europa, Asien und den USA, der weltweit agierende Zement-Multi Cemex hat in Monterrey seinen Hauptsitz. Aber die Nähe zur US-Grenze erweist sich nun als verhängnisvoll. Die Lokalzeitung "El Norte" zählt allein in diesem Jahr bis Mitte Oktober 1128 Ermordete. Jeden Tag wird das "Exikumeter" im Blatt aktualisiert.
Consuelo Morales kümmert sich mit ihrer Menschenrechtsgruppe Cadhac um die Familien von Gewaltopfern und Verschwundenen. Eines der Hauptprobleme sei, dass man der Polizei nicht trauen könne, so Consuelo Morales:
"Insbesondere die Lokalpolizei ist inzwischen vollständig verwoben mit den Drogenkartellen. Wer eine Anzeige erstattet, begibt sich damit in Gefahr. Denn dann beginnen die Bedrohungen."
Sicherheit wird so zur Privatsache. Hinter einem Berg abgetrennt von der Stadt liegt San Pedro. Angeblich die reichste Gemeinde von ganz Lateinamerika. Villen hinter Mauern, kein Mensch auf den Bürgersteigen. Die Leute hier fahren mit dem SUV vom Gucci-Laden zum Lamborghini-Händler. San Pedro gilt nach wie vor als relativ ruhig. Eine Sicherheit, die wohl auch einige Drogen-Geschäftsleute in ihren Villen genießen, munkelt man sich zu in Monterrey.
Monterreys Innenstadt ist nachts praktisch ausgestorben. Viele der Bars und Restaurants von früher haben zugemacht. Die Leute bleiben weg aus Angst vor Schießereien. Aber die Firmen halten der Stadt bisher die Treue, auch Güntner. Manche sagen: Wenn Monterrey fällt, dann fällt auch Mexiko. Der Industriestandort dürfe auf keinen Fall von den Drogenverbrechern zerstört werden. Luis Guillen von der Firma Güntner sieht das ganz ähnlich:
"Ich glaube, es ist sehr wichtig für Mexiko, dass hier unter sicheren Bedingungen gearbeitet werden kann. Denn nur so wird die Industrie weiter wachsen, kommen auch die Investoren. Die Zukunft von Monterrey ist deshalb strategisch für das ganze Land."
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