"Mich interessierte die Psychologie des Spions"
Der englische Schriftsteller William Boyd ist einer der 1500 Autoren auf dem Lesefestival "Leipzig liest", das parallel zur Buchmesse stattfindet. Über sein neues Werk "Ruhelos" sprach Sigried Wesener mit ihm.
Auszug aus dem Gespräch:
Sigried Wesener: "Ruhelos", William Boyd, heißt Ihr neuer, spannender Roman. Ein Roman, der in den 70er Jahren spielt und in der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Es geht um eine Mutter-Tochter-Beziehung. Die Mutter erzählt der Tochter über ihre Zeit während des Nationalsozialismus, während des Zweiten Weltkrieges. Sie hat als Agentin für den Secret Service gearbeitet. Welchen Reiz hatte es für Sie, dieses Spiel mit den historischen Fakten in diesem Roman?
William Boyd: Es gibt verschiedene Gründe, die mich dazu bewegt haben, dieses Buch zu schreiben. Vor allem wollte ich einen Roman über einen Spion schreiben, denn mich interessierte die Psychologie des Spions. In meinem früheren Roman hatte ich bereits einmal eine Hauptgestalt geschaffen, die ein Spion ist. Und ich wollte das weiter ausbauen: Was bedeutet es, wenn man als Spion lebt? Welche Art von geistiger Verfassung muss man mitbringen? Kann man dieses Spionsein je abstreifen? Kann man etwas anderes werden? Aber noch grundlegender interessierte mich das Thema Identität: Wer sind wir? Wie kommt es dazu, dass wir jemand sind? Wie viele können wir sein? Und hier lag es auf der Hand, dass ich mich mit der Rolle eines Spions befasste, denn der Spion ist ja jemand, der versucht, in eine andere Identität zu schlüpfen.
Wesener: Diese Geschichte wird erzählt vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges, es ist eine verwirrte Geschichte, weil Präsident Roosevelt geht auf die Geschichte ein. Es geht um eine besondere Abteilung des Geheimdienstes, die Falschmeldungen in den USA produziert, und diese Falschmeldungen sollen dazu dienen, dass Amerika in den Zweiten Weltkrieg eintritt. Und diese Hintergrundgeschichte, wieweit ist die heute in Großbritannien bekannt?
Boyd: Nun, der Faktenhintergrund meiner Geschichte ist vollkommen authentisch, das ist alles verbürgt. Das Wirken dieser britischen Truppe von Spione in den Jahren 1940, 41 in den USA ist hingegen vollkommen in Vergessenheit geraten, sowohl in Großbritannien und in den USA.
Das vollständige Gespräch mit William Boyd können Sie für begrenzte Zeit in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören.
Sigried Wesener: "Ruhelos", William Boyd, heißt Ihr neuer, spannender Roman. Ein Roman, der in den 70er Jahren spielt und in der Zeit des Zweiten Weltkrieges. Es geht um eine Mutter-Tochter-Beziehung. Die Mutter erzählt der Tochter über ihre Zeit während des Nationalsozialismus, während des Zweiten Weltkrieges. Sie hat als Agentin für den Secret Service gearbeitet. Welchen Reiz hatte es für Sie, dieses Spiel mit den historischen Fakten in diesem Roman?
William Boyd: Es gibt verschiedene Gründe, die mich dazu bewegt haben, dieses Buch zu schreiben. Vor allem wollte ich einen Roman über einen Spion schreiben, denn mich interessierte die Psychologie des Spions. In meinem früheren Roman hatte ich bereits einmal eine Hauptgestalt geschaffen, die ein Spion ist. Und ich wollte das weiter ausbauen: Was bedeutet es, wenn man als Spion lebt? Welche Art von geistiger Verfassung muss man mitbringen? Kann man dieses Spionsein je abstreifen? Kann man etwas anderes werden? Aber noch grundlegender interessierte mich das Thema Identität: Wer sind wir? Wie kommt es dazu, dass wir jemand sind? Wie viele können wir sein? Und hier lag es auf der Hand, dass ich mich mit der Rolle eines Spions befasste, denn der Spion ist ja jemand, der versucht, in eine andere Identität zu schlüpfen.
Wesener: Diese Geschichte wird erzählt vor dem Hintergrund des Zweiten Weltkrieges, es ist eine verwirrte Geschichte, weil Präsident Roosevelt geht auf die Geschichte ein. Es geht um eine besondere Abteilung des Geheimdienstes, die Falschmeldungen in den USA produziert, und diese Falschmeldungen sollen dazu dienen, dass Amerika in den Zweiten Weltkrieg eintritt. Und diese Hintergrundgeschichte, wieweit ist die heute in Großbritannien bekannt?
Boyd: Nun, der Faktenhintergrund meiner Geschichte ist vollkommen authentisch, das ist alles verbürgt. Das Wirken dieser britischen Truppe von Spione in den Jahren 1940, 41 in den USA ist hingegen vollkommen in Vergessenheit geraten, sowohl in Großbritannien und in den USA.
Das vollständige Gespräch mit William Boyd können Sie für begrenzte Zeit in unserem Audio-on-Demand-Angebot hören.