Kontroverse um MTV-Auszeichnung
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Rapperin Missy Elliot soll für ihr Lebenswerk geehrt werden. Doch der MTV-Preis, benannt nach Michael Jackson, wird kritisiert: Nicht erst seit der Doku „Leaving Neverland“ wird dem King of Pop vorgeworfen, Jugendliche missbraucht zu haben.
Kaum ein Künstler hat ihre Musik so sehr geprägt wie Michael Jackson. Die US-amerikanische Rapperin Missy Elliott ist ein großer Fan des King of Pop – und selbst eine große Künstlerin.
Dass sie nun den nach ihrem Vorbild benannten "Michael Jackson Video Vanguard Award" erhalten soll, passt eigentlich sehr gut. Doch spätestens seit der Dokumentation "Leaving Neverland" wird erneut über die Missbrauchsvorwürfe gegen Jackson diskutiert – und auch über die Frage, ob man einen nach Michael Jackson benannten Preis überhaupt verleihen sollte.
Was wird Missy Elliott dazu sagen?
"Ich weiß ehrlich gesagt nicht, wie ihre aktuelle Position dazu ist", sagt Kulturjournalistin Lisa Ludwig über Missy Elliott im Deutschlandfunk Kultur. "Aber für mich persönlich wäre es die stärkere Aktion, wenn sie diesen Award entgegen nehmen und in ihrer Rede reflektieren würde, was es jetzt bedeutet, als Künstlerin diesen Award für ein Lebenswerk zu bekommen, das von diesem Künstler stark beeinflusst ist – den man jetzt aber eigentlich gar nicht mehr so lieben kann."
Ikonenstatus wird weiter gefestigt
Was Michael Jackson privat getan habe, mache seine Musikvideos natürlich nicht schlechter, erklärt Lisa Ludwig. "Aber dieser Ikonenstatus, der für viele immer noch so unangreifbar scheint bei Michael Jackson, der wird natürlich weiterhin aufrechterhalten durch solche Preise. Und da müssen wir uns als Gesellschaft fragen: Wollen wir wirklich diesen Ikonenstatus aufrechterhalten?"
(mwl)