Michael Miersch: "Man darf Tiere nicht vermenschlichen"
Der Naturfilmer und Publizist Michael Miersch hat davor gewarnt, menschliche Moralvorstellungen auf die Tierwelt zu übertragen. Im Deutschlandradio Kultur sagte Miersch, zwar sei es legitim, ein Tier in einem Naturfilm zu personalisieren. Jedoch gehe es zu weit, wenn Tiere dann auch noch mit menschlichen Stimmen reden, weil jeglicher Interpretation dadurch Tür und Tor geöffnet werde.
Hintergrund ist die Diskussion unter Kritikern über die Darstellung von Pinguinen in dem Dokumentarfilm "Die Reise der Pinguine", der morgen in den deutschen Kinos anläuft. Der Film werde der Wirklichkeit hier nicht gerecht, sagte Miersch:
"Die hehren Wesen, wie sie im Film dargestellt werden, sind die Pinguine mit Sicherheit nicht."
Der französische Filmemacher Luc Jacquet hat die Kaiserpinguine in seinem Film miteinander sprechen lassen, also sie teilweise den Stimmen von Sprechern unterlegt.
Als besonders wichtig sieht es Miersch an, dass es in der Natur keine Wertemaßstäbe gebe.
"Wir müssen endlich anerkennen, dass die Natur die Natur ist und moralische Maßstäbe für Menschen gelten, die sich entscheiden können, was Tiere nicht können."
Hierbei sei es egal, ob es um einen Kampf des Stärkeren gegen den Schwächeren gehe oder – wie in der heutigen Zeit modern – eine paradiesische Darstellung.
"Beides wird der Natur nicht gerecht. Man sollte die Natur die Natur sein lassen und sie nicht mit moralischen Maßstäben messen oder reininterpretieren."
Eine Vermenschlichung von Tieren findet Miersch in keinem Fall gerechtfertigt. Die Darstellung in Tierfilmen sagt nach den Worten von Miersch jedoch viel darüber aus, wie der Mensch die Natur sieht. Während in den Anfängen bis in die 50er Jahre die Tiere meist als wilde Bestien gezeigt wurden, habe sich vor allem durch den Tierfilmer Bernhard Grzimek die Darstellung gewandelt hin zu der Zerbrechlichkeit der Natur, in der Tiere teilweise idealistisch dargestellt würden. Die Vermenschlichung der Tiere gehe in der heutigen Zeit jedoch oft zu weit.
Über das Verhalten von Pinguinen herrschten nach den Worten von Miersch lange Zeit Irrtümer. So seien die Vögel nicht, wie zeitweise angenommen, monogam. Auch gebe es bei ihnen durchaus Fälle von Homosexualität und sogar "Prostitution".
"Die hehren Wesen, wie sie im Film dargestellt werden, sind die Pinguine mit Sicherheit nicht."
Der französische Filmemacher Luc Jacquet hat die Kaiserpinguine in seinem Film miteinander sprechen lassen, also sie teilweise den Stimmen von Sprechern unterlegt.
Als besonders wichtig sieht es Miersch an, dass es in der Natur keine Wertemaßstäbe gebe.
"Wir müssen endlich anerkennen, dass die Natur die Natur ist und moralische Maßstäbe für Menschen gelten, die sich entscheiden können, was Tiere nicht können."
Hierbei sei es egal, ob es um einen Kampf des Stärkeren gegen den Schwächeren gehe oder – wie in der heutigen Zeit modern – eine paradiesische Darstellung.
"Beides wird der Natur nicht gerecht. Man sollte die Natur die Natur sein lassen und sie nicht mit moralischen Maßstäben messen oder reininterpretieren."
Eine Vermenschlichung von Tieren findet Miersch in keinem Fall gerechtfertigt. Die Darstellung in Tierfilmen sagt nach den Worten von Miersch jedoch viel darüber aus, wie der Mensch die Natur sieht. Während in den Anfängen bis in die 50er Jahre die Tiere meist als wilde Bestien gezeigt wurden, habe sich vor allem durch den Tierfilmer Bernhard Grzimek die Darstellung gewandelt hin zu der Zerbrechlichkeit der Natur, in der Tiere teilweise idealistisch dargestellt würden. Die Vermenschlichung der Tiere gehe in der heutigen Zeit jedoch oft zu weit.
Über das Verhalten von Pinguinen herrschten nach den Worten von Miersch lange Zeit Irrtümer. So seien die Vögel nicht, wie zeitweise angenommen, monogam. Auch gebe es bei ihnen durchaus Fälle von Homosexualität und sogar "Prostitution".