Sergej Prokofjew
Sinfonie Nr. 1 D-Dur op. 25 "Symphonie classique"
Michail Jurowski erinnert sich an Begegnungen mit Prokofjew und Schostakowitsch
Dmitri Schostakowitsch
Konzert für Klavier, Trompete und Streichorchester Nr. 1 c-Moll op. 35 (Ausschnitt)
Erinnerungen an Michail Jurowski im Gespräch mit dem Dramaturgen Steffen Georgi
Dmitri Schostakowitsch
Sinfonie Nr. 8 c-Moll op. 65
Michail Jurowski im Angedenken
© picture-alliance/ dpa / Hermann Wöstmann
Weltbürger mit Faible für Schostakowitsch
Am Samstag verstarb der Dirigent Michail Jurowski, der vor allem die Musik von Dmitri Schostakowitsch in die Konzerthäuser der Welt brachte. Seine Leidenschaft teilte er in Interviews, die wir mit einigen seiner Aufnahmen aus unserem Archiv präsentieren.
Er war ein bewundernswerter Dirigent, ein großer Anreger und Durchsetzer in Oper und Konzert. Michail Jurowski war ein musikalischer Weltbürger mit russisch-ukrainisch-jüdischen Wurzeln. Er hatte ein beneidenswertes Gespür, das Gute, das Intelligente und das Überzeugende auch in unbekannten Werken zu erspüren, um es für das Publikum hörbar zu machen. Am 19. März 2022 ist er im Alter von 76 gestorben.
Auf seinem musikalischen Weg erlebte er immer wieder antisemitische Diskriminierung in der Sowjetunion. Diese brachten ihn schließlich zu der Entscheidung, seiner Heimat Moskau den Rücken zuzukehren.
Regelmäßiger Gast in Berlin und im Deutschlandradio
Im heutigen Konzert wollen wir mit Ausschnitten aus Konzerten an ihn erinnern: Jurowski mit dem Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin, dem er viele Jahre verbunden war. Vor mehr als 30 Jahren hat er das Orchester erstmalig dirigiert.
Im Laufe der Zeit hat er Musikproduktionen realisiert, und sich dabei auf die Komponisten Schostakowitsch, Schnittke, Prokofjew, Chatschaturjan und Tschaikowski konzentriert. Zudem hat er vergessene Opern von Reznicek reanimiert und ersteingespielt, auch Franz Lehars "Tatjana Kukuschka". Mit dem Deutschlandradio setzte er Projekte mit Musik von Borodin oder Kantscheli um. Er stellte auch Interpretationen von Bruckner und Boulez, Gustav Mahler und Messaian vor. Ebenso setzte er sich für die Uraufführung einer Sinfonie seines Vaters, des Komponisten Wladimir Juwowski, ein.
Kultaufnahme
Die Aufführungen der Sinfonien von Schostakowitsch sind unvergessen. An diesem Abend werden wir die Achte, die c-Moll Sinfonie von Schostakowitsch präsentieren. Diese Aufnahme entstand 1998 und errang unter Musikern, bei Kennern und Liebhabern Kultstatus, auch, wenn sie nie veröffentlicht wurde.
Michail Jurowski hat vor ziemlich genau einem Jahr, Ende Februar im Haus des Rundfunks in der Masurenallee dirigiert. Es war ein Radiokonzert, ohne Publikum, mit dem wunderbaren Hintergrund, dass er nach vielen Jahren Pause noch einmal zum Orchester zurückgekehrt ist. Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Orchesters ist ja seit einigen Jahren sein Sohn Vladimir Jurowski.
Michail Jurowski hat vor ziemlich genau einem Jahr, Ende Februar im Haus des Rundfunks in der Masurenallee dirigiert. Es war ein Radiokonzert, ohne Publikum, mit dem wunderbaren Hintergrund, dass er nach vielen Jahren Pause noch einmal zum Orchester zurückgekehrt ist. Chefdirigent und künstlerischer Leiter des Orchesters ist ja seit einigen Jahren sein Sohn Vladimir Jurowski.
Interview und Erinnerungen
Zudem können wir zwei Gespräche anbieten: eine Erinnerung Michail Jurowskis an Begegnungen mit Prokofjew und Schostakowitsch. Danach wird sich RSB-Dramaturg Steffen Georgi zur Arbeit mit Michail Jurowski äußern.
Aufnahmen vom Februar 2021 und März 1998 im Haus des Rundfunks in der Masurenallee und im Konzerthaus Berlin
Anna Vinnitskaya, Klavier
Florian Dörpholz, Trompete
Rundfunk-Sinfonieorchester Berlin
Leitung: Michail Jurowski