Michelangelos Geheimzimmer erstmals für Besucher zugänglich

Das Geheimzimmer des Künstlers Michelangelo Buonarotti (1475-1564) in Florenz wird ab Mitte November erstmals für die Öffentlichkeit zugänglich sein. Wie das Museum der Medici-Kapellen mitteilte, sind Besichtungen in Kleingruppen versuchsweise bis Ende März möglich. 1530 soll sich Michelangelo für etwa zwei Monate in dem unterirdischen Zimmer vor dem Medici-Papst Clemens VII. (1523-1534) versteckt haben. Für ihn hatte Michelangelo zuvor die Neue Sakristei als Grabmal für Mitglieder der Familie entworfen. Als die Medici aus Florenz vertrieben wurden, arbeitete der Künstler für die Stadt. Nach Wiedererlangen ihrer Macht fürchtete Michelangelo die Rache der Medici und versteckte sich. Die Wände des etwa zehn Meter langen und drei Meter breiten Raumes nutzte der Künstler in der Zeit, um einige seiner Projekte zu skizzieren. Das Zimmer mit den Kohlezeichnungen war 1975 zufällig entdeckt worden. Über Jahrzehnte hatte der Raum versteckt und ungenutzt unter einer Falltür gelegen. Unter zwei Schichten Putz fanden Restauratoren dann auch Zeichnungen Michelangelos.