Am Tisch mit den Obamas
08:07 Minuten
Die ehemalige First Lady Michelle Obama macht nun einen Podcast. In der ersten Folge ist ihr Mann Barack Obama zu Gast. Der Podcast werde einen neuen Standard der medialen Selbstinszenierung setzen, prophezeit "SZ"-Journalist Dirk von Gehlen.
Michelle Obama startet auf dem Streamingdienst "Spotify" einen Podcast. Der Gast ihrer ersten Sendung ist ihr Ehemann, Ex-US-Präsident Barack Obama. In jeder Podcastfolge soll ein neuer Gast kommen und mit der Gastgeberin über Beziehungen und Themen, die jeden interessieren, sprechen.
Die erste Folge funktioniere so gut, dass man das Gefühl habe, man sitze mit den Obamas an einem Tisch, sagt Dirk von Gehlen, Leiter der Abteilung "Social Media und Innovation" der "Süddeutschen Zeitung".
Wohlfühlduktus und Plauderton
Mit einem angenehmen Plauderton, einem Tonfall auf Augenhöhe schaffe Michelle Obama Intimität. "Das ist schon ein beeindruckendes Beispiel für eine neue Form medialer Inszenierung, denn Michelle Obama ist Politikerin, die natürlich Politik macht", so von Gehlen.
In dem Podcast werde nicht provoziert, sondern ein Wohlfühlduktus ausgespielt, der wohl vor allem ihre Fans erreiche, sagt von Gehlen. Er sei allerdings unsicher, ob Michelle Obama damit auch "das andere Lager" erreiche.
Neuer Standard der Selbstinszenierung?
Der Podcast wirke, als sei Michelle Obama wie jede andere. In Wahrheit sei es ein auf Privatheit inszeniertes Gefühl. "Ich halte es für extrem innovativ", so von Gehlen. Weltweit werde man sicherlich bald Beispiele finden, die versuchten, diesen Podcast zu imitieren.
"Das wird ein Standard setzen, wie inszeniere ich mich so privat wie möglich, ohne wirklich etwas von mir preiszugeben", so von Gehlen.
(nho)