40.000 Leute im Stadion "ist der blanke Wahnsinn"
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Bei der Europameisterschaft gibt es einen Publikumsauflauf in den Stadien. Zehntausende sollen es beim Achtelfinale England gegen Deutschland sein. Daran gibt es Kritik: Der Moderator Micky Beisenherz spricht von einer "Uefa-Variante" des Virus.
Am Dienstag beim Achtelfinale Deutschland gegen England sollen 40.000 Zuschauerinnen und Zuschauer im Londoner Wembley-Stadion zusammenkommen. Ein deutscher Nationalspieler, Robin Gosens, hat sich bereits kritisch dazu geäußert. Er finde das "grenzwertig", da in England die Inzidenzen überdurchschnittlich hoch sind. "Das macht es für uns sicherlich nicht ungefährlicher", sagt Gosens mit Blick auf seine Mannschaft.
"Da hat einer unserer intelligentesten und derzeit auch populärsten Spieler etwas sehr Wichtiges ausgesprochen", sagt der Autor und Moderator Micky Beisenherz, der unter anderem den "Sportschau Club" im Ersten moderiert.
"Eigene Uefa-Variante sollte drin sein"
Man habe ja inzwischen gelernt, dass Mutationen nicht nach den Entdeckungsländern benannt werden sollen, so Beisenherz. Aber, so Beisenherz, am Ende des Turniers sollte eine eigene Uefa-Variante schon drin sein. "Das haben die sich redlich verdient." Denn: "Das ist der blanke Wahnsinn, was da passiert."
Vor zwei Wochen seien die Menschen auf die Ränge zurückgekehrt. Jetzt gebe es "immer mehr Meldungen von grassierenden Infektionen – was ja höchstwahrscheinlich auch ein bisschen zusammenhängt". So langsam werde einem ein bisschen unbehaglich.
Weil die Uefa Geld verdienen möchte?
Fußball sei ja für Fans auch immer, wie der Philosoph Lucas Vogelsang sage, eine rational befreite Zone.
Er frage sich aber, wie man diese Bilder aus Stadien mit so viel Publikum Menschen erklären wolle, die sich nicht für Fußball interessieren und sich eineinhalb Jahre lang an die Corona-Maßnahmen gehalten haben. Warum habe all das, was gegolten hat, plötzlich keine Bedeutung mehr? "Weil die Uefa da Verträge hat und gerne Geld verdienen möchte?"
Kurzfristig kann da wahrscheinlich nur ein Sieg der deutschen Mannschaft über England helfen. Beisenherz tippt darauf, dass ein solcher drin ist und hier vielleicht für die vielen Menschen im Stadion sogar vorteilhaft sein könnten. Denn sie trieben die Engländer vielleicht zu einem offensiveren Spiel, als es etwa bei den Ungarn der Fall war. Damit könnten die Deutschen besser umgehen.
(abr)