„Middle Management of Happiness“ in Wien
Bullshit-Jobs halten einen zwar materiell gut am Leben, sind aber auf der Sinnebene kräftezehrend. Kathrin Hammerl schrieb darüber ihr erstes Stück. © imago images / fStop Images / Malte Mueller
Über Sinn und Unsinn von Arbeit
05:36 Minuten
Die ewige Frage nach dem Sinn des Lebens hängt auch stark mit der Frage nach dem Sinn der Arbeit zusammen. In Kathrin Hammerls Stück für das Wiener Theater Drachengasse geht es um "Bullshit-Jobs", also sinnlose Jobs, die gut bezahlt werden.
„Middle Management of Happiness“ heißt ein neues Stück am Wiener Theater Drachengasse. Der Text beruht auf dem Buch „Bullshit-Jobs“ des Kulturanthropologen David Graeber. Seine 2018 erschienene Studie inspirierte Kathrin Hammerl sofort zu ihrem ersten selbst geschriebenen Stück.
Dabei ist ein Bullshit-Job, so wie ihn David Graeber definiert, kein schlecht bezahlter Job, sondern eine „Schablone dafür, dass Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer selber sagen, sie finden das, was sie tun, sinnlos oder sogar schädlich“, erklärt Hammerl. „Und das ist natürlich eine sehr subjektive Sicht. Ich kann sagen, das, was du machst, ist Bullshit, ich sehe den Sinn dahinter nicht. Du kannst das ganz anders sehen.“
Ein Stück über Bullshit-Jobs
In dem Stück geht es um eine Chief-Happiness-Managerin, die ein großes Unternehmen mit dem Namen „Transparent Solutions“ optimieren will und dabei auf einige menschliche Hindernisse stößt.
Im Stück kommt auch eine Anekdote aus Hammerls Umfeld vor: Ein Arbeitnehmer in einer Führungsposition arbeitet für eine Abteilung, die tatsächlich etwas produziert, was nicht mehr gebraucht wird. Trotzdem wird diese Abteilung seit vielen Jahren nicht aufgelöst – und manche in der Abteilung zerbrechen daran.