Bei den Midterms im November werden alle 435 Sitze des Repräsentantenhauses und 35 der 100 Sitze des Senats neu vergeben. Das Repräsentantenhaus und der Senat stellen die beiden Kammern des Kongresses, also des US-Parlaments. Derzeit haben die Republikaner in beiden Kammern des Kongresses die Mehrheit, und sie halten auch deutlich mehr Gouverneurssitze als die Demokraten.
Trumps Anhängerinnen und Gegnerinnen
Noch nie haben so viele Frauen bei den Mitterm-Wahlen in den USA kandidiert, vor allem bei den Demokraten ist es eine richtige Bewegung. Wir porträtieren vier Neu-Politikerinnen, die um Stimmen kämpfen.
Folge 1: Leslie Cockburn, Kandidatin der Demokraten
Leslie Cockburn kandidiert in Virginia für einen Platz im Kongress. Ob sie den bekommt, entscheiden die Wähler im November. Damit das klappt, absolviert Cockburn Wahlkampfveranstaltung nach Wahlkampfveranstaltung. Bei einem Krabbenessen geht sie von Tisch zu Tisch und fragt die Menschen danach, was sie anders machen wollen. Ihr Antworten trägt sie in kleine Notizbücher ein.
Noch vor Monaten hätte Cockburn sich das wohl kaum vorstellen können. Sie arbeitete damals als Journalistin und Filmemacherin. Warum sie nun für den Kongress kandidiert? "Der Grund, warum ich das mache, heißt Trump", sagt Cockburn. "Und ich bin eine von Hunderten Frauen, die jetzt aufstehen und Politik machen, obwohl sie niemals im Traum daran gedacht hätten."
Folge 2: Trump-Gegnerin Gwendolyn Tupelo
Im erzrepublikanischen Virginia wacht Gewendolyn Tupelo jeden Morgen um fünf Uhr auf. Denn vor den ersten Unterrichtsstunden hat die 16-Jährige viel zu tun: Sie leitet das Homo-und-Hetero-Bündnis ihrer Schule sowie den Mathe-Club. Oft arbeitet sie so zwölf Stunden. Sie will etwas ändern und kommendes Jahr auf ein Elite-College. Das kostet 80.000 Euro pro Jahr. Deshalb steht sie früh auf - Engagement macht sich gut in einer Stipendiumsbewerbung.
Doch Tupelo engagiert sich nicht nur aus Eigennutz. Im vergangenen Jahr sah sie, wie hunderte Rechtsradikale durch ihre Heimatstadt Charlottesville marschierten. Sie organisierte den Gegenprotest ihrer Schule. Wie sich die USA unter Präsident Donald Trump ändern, besorgt Tupelo. "Meine Generation ist gestraft mit diesem wahnsinnigen Präsidenten", sagt sie.
Wenn der weiter regieren könne, wie er wolle, könnten Menschenrechte abgeschafft werden, für die lange gekämpft worden war. Deshalb engagiert sich Tupelo nach der Schule im Wahlkampfteam des demokratischen Gouverneurs Virginias, Tim Kaine. Der, so hofft sie, könnte den Unterschied machen.
Folge 3: Rosalyn Knapp und Liz Bateman, Trump-Unterstützerinnen
Rosalyn Knapp und Liz Bateman stehen hinter US-Präsident Donald Trump. Für sie ist er der Präsident, der etwas grundsätzlich richtig und anders macht als seine Vorgänger: Er stellt die Interessen der USA an erste Stelle. Schuld an der Lage der Welt seien die anderen, vor allem China, nicht aber die USA.
Seine Twitter-Tiraden nehmen sie nicht zu ernst, Beschwerden über sein Verhalten Frauen gegenüber ebenfalls nicht. Sie sind sich sicher: Mit ihm werde der politische "Sumpf" in Washington trockengelegt.