Vorfahrt für die Diplomatie
Wie kann es Frieden in Syrien geben? Der evangelische Militärbischof Sigurd Rink hofft auf Diplomatie statt Waffengewalt – und wünscht sich eine weitere Stellungnahme der Vereinten Nationen.
Die Evangelische Kirche in Deutschland schließt den Einsatz von Waffen zur Lösung von Konflikten nicht vollkommen aus. Sie besteht aber immer wieder darauf, dass Gewalt wirklich nur das allerletzte Mittel sein kann und nur dann eingesetzt werden darf, wenn alle anderen Wege versperrt sind. So auch der erste ehrenamtliche Militärbischof Sigurd Rink, der sich im Deutschlandradio Kultur zur Friedensfrage in Syrien äußerte.
Als "Kirchenmann" sei er "hoffnungsvoll", dass es zu einer Lösung kommen werde, betonte er. Als allererstes müssten die Waffen schweigen, dann müsse es Verhandlungen geben.
"Wer Fassbomben auf die eigene Bevölkerung wirft, ist nicht tolerabel"
Dass sich mittlerweile auch der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen geschlossen geäußert und eine Resolution verabschiedet hat, die zu einem Waffenstillstand und zu Wahlen führen soll, begrüßte Rink ausdrücklich. Ein Mandat der internationalen Völkergemeinschaft gehöre zu den "Basics" der evangelischen Friedensethik und sei für die Kirche Voraussetzung für militärische Einsätze, sagte er.
In Bezug auf den Kampf gegen den Islamischen Staat wartet Rink nun auf weitere deutliche Worte aus New York. "In der Tat würde man (...) nachgehend erwarten und erhoffen, dass es auch da noch mal eine klarere Stellungnahme gibt." Eine diplomatische Lösung des Bürgerkriegs ist für ihn persönlich zudem nur ohne Machthaber Assad möglich: "Wer Giftgas und Fassbomben auf die eigene Bevölkerung wirft, ist für mich in keiner Weise tolerabel."