Milliardenloch Berliner Stadtschloss
Die von Bundesbauminister Manfred Stolpe vorgestellte Machbarkeitsstudie zum Wiederaufbau des Berliner Stadtschlosses ist in die Kritik geraten. Nach Stolpes Ausführungen sollte das Bauvorhaben in einer Mischung aus öffentlichen Geldern und privaten Investoren finanziert werden. Die Baukosten lägen bei rund 670 Millionen Euro.
Der Architekturkritiker Nikolaus Bernau sagte jedoch in Fazit, die tatsächlichen Kosten seien "nach oben offen". Er stützt sich dabei auf eine Veröffentlichung der Gruppe "Urban Catalysts", in der die Langfassung der Machbarkeitsstudie analysiert und kritisiert wird. Stolpe hatte vor rund zwei Wochen eine Kurzfassung eines Gutachtens vorgestellt, die Langfassung wurde mit Verweis auf den Umfang unter Verschluss gehalten.
In der Studie seien noch zahlreiche Unwägbarkeiten vorhanden, was die Autoren des Gutachtens sogar offen zugeben, sagte Bernau weiter. Demnach sei die Untergrenze der Baukosten bei 900 Millionen Euro statt der veranschlagten 670 Millionen. Die geplante U-Bahnlinie 5 muss weiter nach unten verlegt werden, was die Baukosten auch in die Höhe treibt.
Zugleich soll bis zu 10,5 Meter in die Tiefe gebaut werden, um die geplante Unterbringung der ethnologischen Sammlungen und der Landesbibliothek zu ermöglichen. Dabei bereitet der Berliner Untergrund Schwierigkeiten, da dieser größtenteils aus Schlamm besteht, so Bernau. Der Architekturkritiker verwies darauf, dass die Kosten für den Neubau der Akademie der Künste durch den schlammigen Untergrund verdoppelt wurden. Zudem habe es bislang noch kein geologisches Gutachten gegeben.
Mit Verwunderung ist auch die Ankündigung der Berliner Stadt- und Entwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer aufgenommen worden, Berlin werde 25 Prozent der jährlichen Kosten des Schlosses übernehmen. Der Bund veranschlagt die Kosten mit 30 Millionen Euro jährlich. Bernau erinnerte daran, dass der Berliner Senat die Berliner Symphoniker wegen jährlicher Kosten von 3,4 Millionen Euro abgewickelt habe. Junge-Reyers Zusage einer jährlichen Kostenübernahme von rund 8 Millionen Euro sei demzufolge absolut unrealistisch, so Bernau.
Sie können das Interview mit Nikolaus Bernau über den Audio-Link in der rechten Spalte hören.
Urban Catalysts: Hintergrundinformationen zur Machbarkeitsstudie
In der Studie seien noch zahlreiche Unwägbarkeiten vorhanden, was die Autoren des Gutachtens sogar offen zugeben, sagte Bernau weiter. Demnach sei die Untergrenze der Baukosten bei 900 Millionen Euro statt der veranschlagten 670 Millionen. Die geplante U-Bahnlinie 5 muss weiter nach unten verlegt werden, was die Baukosten auch in die Höhe treibt.
Zugleich soll bis zu 10,5 Meter in die Tiefe gebaut werden, um die geplante Unterbringung der ethnologischen Sammlungen und der Landesbibliothek zu ermöglichen. Dabei bereitet der Berliner Untergrund Schwierigkeiten, da dieser größtenteils aus Schlamm besteht, so Bernau. Der Architekturkritiker verwies darauf, dass die Kosten für den Neubau der Akademie der Künste durch den schlammigen Untergrund verdoppelt wurden. Zudem habe es bislang noch kein geologisches Gutachten gegeben.
Mit Verwunderung ist auch die Ankündigung der Berliner Stadt- und Entwicklungssenatorin Ingeborg Junge-Reyer aufgenommen worden, Berlin werde 25 Prozent der jährlichen Kosten des Schlosses übernehmen. Der Bund veranschlagt die Kosten mit 30 Millionen Euro jährlich. Bernau erinnerte daran, dass der Berliner Senat die Berliner Symphoniker wegen jährlicher Kosten von 3,4 Millionen Euro abgewickelt habe. Junge-Reyers Zusage einer jährlichen Kostenübernahme von rund 8 Millionen Euro sei demzufolge absolut unrealistisch, so Bernau.
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Urban Catalysts: Hintergrundinformationen zur Machbarkeitsstudie