Missbrauch in der katholischen Kirche

Schuld. Und Sühne?

53:47 Minuten
Franziskus beugt das Haupt und faltet die Hände
Die wichtigste Woche in seiner Amtszeit? Papst Franziskus betet zur Eröffnung der Konferenz. © AFP/Pool/Vincenzo Pinto
Moderation: Birgit Kolkmann |
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Der Anti-Missbrauchsgipfel im Vatikan soll konkrete Ergebnisse bringen. So wünscht es sich Papst Franziskus. Ist damit die Zeit des Vertuschens vorbei? Und ist die katholische Kirche bereit, Strukturen zu ändern, die sexuelle Übergriffe begünstigen?
Manche Vatikan-Beobachter sagen, dies sei die wichtigste Woche in der Amtszeit von Papst Franziskus. Spitzenvertreter der katholischen Kirche aus der ganzen Welt hat der Pontifex nach Rom geladen, um über das Thema zu beraten, das die Glaubwürdigkeit der katholischen Glaubensgemeinschaft beschädigt wie kein anderes: sexueller Missbrauch, begangen von kirchlichen Amtsträgern.
Ständig kommen neue Fälle ans Licht, in denen Priester und Ordensleute sexuell gewalttätig geworden sind. Die Opfer: meist Kinder, aber auch Priester-Anwärter oder Nonnen. Und allein die Zahl derjenigen Fälle, die bekannt werden, ist erschreckend. Die Geschichte des sexuellen Missbrauchs in der katholischen Kirche ist eine Geschichte des Leidens der Opfer, aber auch des Wegsehens und Vertuschens durch die Institution Kirche.

Null Toleranz - reicht das?

Nun gelobt der Papst Null Toleranz gegenüber den Tätern und will durchgreifen. Doch kann er sich gegen jene in der Kirchen-Hierarchie durchsetzen, die alles beim Alten belassen wollen? Reicht es, die Täter konsequenter zu verfolgen oder müssen auch Strukturen verändert werden, die Missbrauch und dessen Vertuschung begünstigen können? Muss der Pflicht-Zölibat auf den Prüfstand, die Einstellung der Kirche zu Homosexualität, gar die ganze katholische Sexualmoral? Würden die Macht- und Schweigekartelle der Männerdomäne katholische Kirche ins Wanken kommen, wenn Frauen Priester werden dürften? Und was kann und muss die Kirche für die Menschen tun, die Opfer geworden sind?
Darüber diskutieren:
Prof. Michael Seewald, Lehrstuhl für Dogmatik, Universität Münster
Jörg Heinrich, Opferverein "Eckiger Tisch Bonn"
Annegret Laakmann, Kirchenvolksbewegung "Wir sind Kirche"
Christiane Florin, Redaktion Religion und Gesellschaft, Deutschlandfunk
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