Missbrauchsvorwürfe: Abbé Pierre-Darsteller äußert sich fassungslos über Geistlichen

In Frankreich ist in diesem Jahr ein Monument vom Sockel gestürzt: Gegen den 2007 verstorbenen Armenpriester Abbé Pierre, der jahrzehntelang verehrt wurde, wurden unlängst zahlreiche Vorwürfe sexueller Übergriffe bekannt, darunter auch von Minderjährigen. Jetzt hat sich der Schauspieler, der den Abbé Pierre 2023 in der Filmbiografie "Ein Leben für die Menschlichkeit" verkörperte, zu Wort gemeldet. Benjamin Lavernhe zeigte sich im Fernsehsender France 2 fassungslos. Er fühle zwangsläufig einen großen Verrat und eine große Traurigkeit. "Wie konnte dieser Typ, der so viele außergewöhnliche Dinge getan hat, sich so schlecht benehmen?", fragte Lavernhe. Erst vor wenigen Tagen hatte der französische Künstler James Colomina die Gemüter mit seinem Werk "Silentium" erregt. Es zeigt, wie die FAZ berichtete, eine weiße Figur auf einem Sterbebett aus Metall. Zu sehen ist nur der dem Kopf des Abbé Pierre nachempfundene Kopf. Der Rest des Körpers befindet sich unter einem weißen Laken, das sich im Unterleibsbereich derart hebt, dass es einen erigierten Penis nahelegt. Ausgestellt wurde das Werk in einer entweihten Kirche in Toulouse. Colomina beteuerte gegenüber der französischen Zeitung "Le Figaro", er habe bewusst darauf verzichtet, in einer echten Kirche auszustellen. Er habe jedoch einen Raum für sein Werk gewählt, der ein Nachdenken "über Menschlichkeit und Gerechtigkeit" ermögliche.