Mit 76 Jahren gestorben

    Soul-Legende Aretha Franklin ist tot

    Porträtfoto der US-Soul-Sängerin Aretha Franklin
    Die US-Soul-Sängerin Aretha Franklin © AFP
    Die "First Lady of Soul", Aretha Franklin, gewann in ihrer langen Karriere 18 Grammys und war eine Ikone der US-Bürgerrechtsbewegung. Nun ist sie mit 76 Jahren in den USA gestorben. Ihre Stimme sei ein Geschenk der Natur, hatte sie einmal gesagt.
    Die Soul-Legende Aretha Franklin ist tot. Die Sängerin sei am Donnerstag im Alter von 76 Jahren in Detroit an Bauchspeicheldrüsenkrebs gestorben, teilte die Recording Academy mit, die für die Verleihung der Musikpreise Grammy zuständig ist. Franklin sei eine "unvergleichliche Künstlerin" gewesen, mit einer der "tiefgreifendsten Stimmen" der Musikbranche.

    Cover-Version von "Respect" wurde zur Hymne

    Seit mehr als 50 Jahren war die in Memphis geborene und in Detroit lebende Sängerin eine Ikone des Soul und der US-Bürgerrechtsbewegung. Ihren Durchbruch erzielte sie 1967 mit einer Cover-Version des Songs "Respect", der zu einer Hymne der farbigen US-Bürger und der Frauenrechtsbewegung wurde. "Aretha Franklin war eine Soulsängerin, die mehr wollte, als nur über Liebe singen", sagt Deutschlandfunk-Kultur-Musikredakteurin Veronika Schreiegg in ihrem Nachruf.
    Aretha Franklin selbst sagte einmal: "Als Sängerin geboren zu sein, ist ein Geschenk der Natur an mich. Dieses Geschenk, das mir Gott gegeben hat, nutze ich in jeder kleinsten Facette."
    Zu den bekanntesten ihrer Titel zählen außerdem "Chain of Fools" und "I Say a Little Prayer". Für ihren von Gospel und Jazz beeinflussten Soulgesang wurde sie mit 18 Grammys ausgezeichnet. Im Laufe ihrer Karriere verkaufte sie mehr als 75 Millionen Tonträger.
    2005 erhielt die "First Lady of Soul" vom damaligen US-Präsidenten George W. Bush die Freiheitsmedaille. 2009 sang sie zur Amtseinführung von Bushs Nachfolger Barack Obama vor Hunderttausenden in Washington: Ihr beim Auftritt im Weißen Haus und so vielen anderen Gelegenheiten zuzusehen, so erinnert sich die ehemalige First Lady Michelle Obama in einem Tweet, ließ "die Zeit stillstehen". 2015 durfte auch Papst Franziskus Aretha Franklin in Philadelphia lauschen.

    Vater war Prediger

    2017 veröffentlichte Franklin ihr letztes Album unter dem Titel "A Brand New Me", das Neuinterpretationen ihrer wichtigsten Songs enthält. Danach verkündete sie ihren Rückzug aus der Öffentlichkeit.
    Aretha Franklin war Mutter von vier Kindern. Im Jahr 2010 war bei ihr die Krebserkrankung diagnostiziert worden. Vor einigen Tagen war bekannt geworden, dass sie schwer erkrankt war.
    Ihre große Kraft bezog sie aus dem Gospel, sagt unser Musikredakteur Oliver Schwesig. Franklins Vater Clarence war ein bekannter Baptistenprediger. Sie sang zuerst in seinem kirchlichen Gospelchor. Ihr erstes Album enthielt Gospelmusik. Durch ihren Vater kam sie auch in Kontakt mit Martin Luther King.
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