Mit den Stimmen der Afroamerikaner
1960 endete in den USA eine Ära. Das letzte Regierungsjahr von Präsident Dwight D. Eisenhower war angebrochen, die Bühne war frei für zwei junge Kandidaten: Richard Nixon und John F. Kennedy. Die Wahl entschied Kennedy ganz knapp für sich.
In einem Wahlwerbespot heißt es:
"Do you want a man for president who is seasoned through and through? But not so doggened seasoned that he wont try something new. A man who is old enough to know and young enough to do. Its up to you, its up to you. Its strictly up to you."
Ein Mann, der alt genug ist, sein Land zu verstehen, aber noch jung genug, um es zu verändern. So hatten die Demokraten 1960 ihren Präsidentschaftskandidaten John F. Kennedy beworben. Gewonnen hat er nur knapp. Am 8. November 1960, dem Wahlabend, lag Kennedy nur zwei Zehntel Prozentpunkte vor seinem Gegenkandidaten Richard Nixon. In seiner ersten Stellungnahme klang Kennedy fast demütig.
"Ich rufe allen Amerikanern zu: Die nächsten vier Jahre werden harte und fordernde Jahre. Die Wahl war knapp. Aber ich denke, dass alle Bürger zustimmen, dass die ganze Nation sich anstrengen muss, um unser Land sicher durch die 60er-Jahre zu führen."
Schon im Wahlkampf war klar: Es beginnt eine neue Ära - egal, wer gewinnt. Amtsinhaber Dwight D. Eisenhower trat nach acht Jahren nicht mehr an. Erstmals buhlten zwei Männer um das Präsidentenamt, die beide im 20. Jahrhundert geboren wurden. Und es gab mehr Wahlberechtigte als früher: Alaska und Hawaii durften als neue Bundesstaaten mit abstimmen.
"I am anouncing today my candidacy for the presidency of the United States. "
Kennedy hatte seine Kandidatur am 2. Januar 1960 bekannt gegeben. Er war zu diesem Zeitpunkt Senator von Massachusetts und 42 Jahre alt. Sein Charme und seine Rhetorik begeisterten vor allem junge Amerikaner. Kennedy prägte im Wahlkampf die Metapher von den "New Frontier" - den neuen Grenzen - zu denen er aufbrechen wolle.
"Mein Ruf geht an alle, die jung sind im Herzen - egal welchen Alters. Er geht an alle, die fest sind im Glauben - egal von welcher Partei. Er geht an alle, die den biblischen Satz leben: Sei stark und frohen Mutes. Hab keine Angst und sei niemals verzweifelt."
Oft redete Kennedy im Wahlkampf wie ein Prediger. Seine Religion weckte allerdings Misstrauen. Kennedy gehörte in den USA zur Minderheit der Katholiken. Manche Zeitungen unterstellten ihm, als Präsident werde er Anweisungen vom Papst umsetzen müssen. Diese Behauptung verbreitete sich so stark, dass Kennedy dazu öffentlich Stellung nahm:
"Ich bin nicht der katholische Präsidentschaftskandidat. Ich bin der Kandidat der Demokratischen Partei, der auch Katholik ist. In öffentlichen Angelegenheiten spreche ich nicht für meine Kirche. Und meine Kirche spricht nicht für mich."
So richtig überzeugend fanden das viele Amerikaner nicht. In Meinungsumfragen lag bis in den Herbst 1960 Kennedys Gegenkandidat vorn.
Richard Nixon war zwar nur vier Jahre älter als Kennedy, wirkte aber als Vize-Präsident Eisenhowers deutlich erfahrener. Seinen Vorsprung büßte Nixon bei den Rede-Duellen ein, die erstmals im Fernsehen gezeigt wurden. Kennedy versprach vor der Kamera mit jugendlichem Elan, den Stillstand in Amerika zu beenden. Nixon wirkte dagegen blass, verschwitzt und unrasiert. 60 Millionen Amerikaner sahen, wie unwohl er sich fühlte:
"In Amerika gibt es und gab es keinen Stillstand. Jeder, der behauptet, Amerika stehe seit siebeneinhalb Jahren still, ist nicht durch dieses Land gereist. Er muss in einem anderen Land gewesen sein."
Während Nixon die Leistungen der Vergangenheit pries, konzentrierte sich Kennedy auf die Zukunft. Er versprach eine harte Haltung gegenüber dem Kommunismus, mehr Bürgerrechte und Gleichberechtigung für die Afroamerikaner. Deren Stimmen sicherten ihm schließlich den Sieg. Das Ergebnis war in einigen Bundesstaaten allerdings so knapp, dass manche Republikaner Betrug witterten. Doch Nixon hielt nichts von immer neuen Auszählungen und gab sich geschlagen. Danach konnte auch Bundeskanzler Konrad Adenauer gratulieren:
"Ich wünsche insbesondere Präsident Kennedy vom Herzen, dass es in seiner Amtszeit gelingen möge, unser aller Sicherheit zu gewährleisten, die kontrollierte Abrüstung herbeizuführen und der Welt einen echten und dauernden Frieden zu geben."
Nicht nur Adenauers Erwartungen an Kennedy waren hoch. Vieles, was der junge Präsident versprochen hatte, konnte er nur anstoßen. Für mehr blieb ihm keine Zeit. Rund 1000 Tage nach seiner Amtseinführung wurde Kennedy in Dallas ermordet.
"Do you want a man for president who is seasoned through and through? But not so doggened seasoned that he wont try something new. A man who is old enough to know and young enough to do. Its up to you, its up to you. Its strictly up to you."
Ein Mann, der alt genug ist, sein Land zu verstehen, aber noch jung genug, um es zu verändern. So hatten die Demokraten 1960 ihren Präsidentschaftskandidaten John F. Kennedy beworben. Gewonnen hat er nur knapp. Am 8. November 1960, dem Wahlabend, lag Kennedy nur zwei Zehntel Prozentpunkte vor seinem Gegenkandidaten Richard Nixon. In seiner ersten Stellungnahme klang Kennedy fast demütig.
"Ich rufe allen Amerikanern zu: Die nächsten vier Jahre werden harte und fordernde Jahre. Die Wahl war knapp. Aber ich denke, dass alle Bürger zustimmen, dass die ganze Nation sich anstrengen muss, um unser Land sicher durch die 60er-Jahre zu führen."
Schon im Wahlkampf war klar: Es beginnt eine neue Ära - egal, wer gewinnt. Amtsinhaber Dwight D. Eisenhower trat nach acht Jahren nicht mehr an. Erstmals buhlten zwei Männer um das Präsidentenamt, die beide im 20. Jahrhundert geboren wurden. Und es gab mehr Wahlberechtigte als früher: Alaska und Hawaii durften als neue Bundesstaaten mit abstimmen.
"I am anouncing today my candidacy for the presidency of the United States. "
Kennedy hatte seine Kandidatur am 2. Januar 1960 bekannt gegeben. Er war zu diesem Zeitpunkt Senator von Massachusetts und 42 Jahre alt. Sein Charme und seine Rhetorik begeisterten vor allem junge Amerikaner. Kennedy prägte im Wahlkampf die Metapher von den "New Frontier" - den neuen Grenzen - zu denen er aufbrechen wolle.
"Mein Ruf geht an alle, die jung sind im Herzen - egal welchen Alters. Er geht an alle, die fest sind im Glauben - egal von welcher Partei. Er geht an alle, die den biblischen Satz leben: Sei stark und frohen Mutes. Hab keine Angst und sei niemals verzweifelt."
Oft redete Kennedy im Wahlkampf wie ein Prediger. Seine Religion weckte allerdings Misstrauen. Kennedy gehörte in den USA zur Minderheit der Katholiken. Manche Zeitungen unterstellten ihm, als Präsident werde er Anweisungen vom Papst umsetzen müssen. Diese Behauptung verbreitete sich so stark, dass Kennedy dazu öffentlich Stellung nahm:
"Ich bin nicht der katholische Präsidentschaftskandidat. Ich bin der Kandidat der Demokratischen Partei, der auch Katholik ist. In öffentlichen Angelegenheiten spreche ich nicht für meine Kirche. Und meine Kirche spricht nicht für mich."
So richtig überzeugend fanden das viele Amerikaner nicht. In Meinungsumfragen lag bis in den Herbst 1960 Kennedys Gegenkandidat vorn.
Richard Nixon war zwar nur vier Jahre älter als Kennedy, wirkte aber als Vize-Präsident Eisenhowers deutlich erfahrener. Seinen Vorsprung büßte Nixon bei den Rede-Duellen ein, die erstmals im Fernsehen gezeigt wurden. Kennedy versprach vor der Kamera mit jugendlichem Elan, den Stillstand in Amerika zu beenden. Nixon wirkte dagegen blass, verschwitzt und unrasiert. 60 Millionen Amerikaner sahen, wie unwohl er sich fühlte:
"In Amerika gibt es und gab es keinen Stillstand. Jeder, der behauptet, Amerika stehe seit siebeneinhalb Jahren still, ist nicht durch dieses Land gereist. Er muss in einem anderen Land gewesen sein."
Während Nixon die Leistungen der Vergangenheit pries, konzentrierte sich Kennedy auf die Zukunft. Er versprach eine harte Haltung gegenüber dem Kommunismus, mehr Bürgerrechte und Gleichberechtigung für die Afroamerikaner. Deren Stimmen sicherten ihm schließlich den Sieg. Das Ergebnis war in einigen Bundesstaaten allerdings so knapp, dass manche Republikaner Betrug witterten. Doch Nixon hielt nichts von immer neuen Auszählungen und gab sich geschlagen. Danach konnte auch Bundeskanzler Konrad Adenauer gratulieren:
"Ich wünsche insbesondere Präsident Kennedy vom Herzen, dass es in seiner Amtszeit gelingen möge, unser aller Sicherheit zu gewährleisten, die kontrollierte Abrüstung herbeizuführen und der Welt einen echten und dauernden Frieden zu geben."
Nicht nur Adenauers Erwartungen an Kennedy waren hoch. Vieles, was der junge Präsident versprochen hatte, konnte er nur anstoßen. Für mehr blieb ihm keine Zeit. Rund 1000 Tage nach seiner Amtseinführung wurde Kennedy in Dallas ermordet.