Mit Lageplan durch den Bundestag
Mit ihrem jungen Alter liegt Emmi Zeulner weit unter dem Durchschnitt der Abgeordneten im Bundestag. Hier ist sie nun zum ersten Mal eingezogen, möchte für die bessere Anerkennung der Mütterrente kämpfen und als gelernte Krankenschwester im Gesundheitsausschuss mitarbeiten.
Nana Brink: Heute tritt der neue Bundestag zusammen, insgesamt 631 Abgeordnete – darunter 229, die zum ersten Mal hier sind, also in Berlin. Laut Statistik sind die neuen Bundestagsabgeordneten im Schnitt 43 Jahre alt, wenn sie im Bundestag zusammenkommen. Ein paar allerdings drücken das statistische Alter ganz gewaltig, zum Beispiel Emmi Zeulner ist 26 Jahre jung und sitzt für die CSU im Bundestag. Schönen guten Tag, Frau Zeulner!
Emmi Zeulner: Hallo Frau Brink, guten Morgen!
Brink: Haben Sie sich das "Grüß Gott" schon abgewöhnt?
Zeulner: Nein, das nicht, aber ich fand jetzt eben, ein "Guten Morgen" passt auch gut. Aber: "Grüß Gott", hallo!
Brink: Eigentlich sagt man das doch auch in Franken, so zumindest habe ich das gelernt. Apropos Begrüßung – da, habe ich gehört, gibt es einen ganz schicken grauen Jutebeutel, dann gibt es auch noch warme Worte von Bundespräsident Joachim Gauck, eine Bahncard und einen Lageplan, den haben Sie auch schon herausgefischt. Hat der was genutzt?
Zeulner: Auf jeden Fall. Also dieser Lageplan, den gibt es auch im Intranet und den habe ich mir auch ausgedruckt, und der hilft am Anfang schon sehr, ja, ist praktisch.
Brink: Haben Sie sich schon verlaufen im Reichstag?
Emmi Zeulner: Hallo Frau Brink, guten Morgen!
Brink: Haben Sie sich das "Grüß Gott" schon abgewöhnt?
Zeulner: Nein, das nicht, aber ich fand jetzt eben, ein "Guten Morgen" passt auch gut. Aber: "Grüß Gott", hallo!
Brink: Eigentlich sagt man das doch auch in Franken, so zumindest habe ich das gelernt. Apropos Begrüßung – da, habe ich gehört, gibt es einen ganz schicken grauen Jutebeutel, dann gibt es auch noch warme Worte von Bundespräsident Joachim Gauck, eine Bahncard und einen Lageplan, den haben Sie auch schon herausgefischt. Hat der was genutzt?
Zeulner: Auf jeden Fall. Also dieser Lageplan, den gibt es auch im Intranet und den habe ich mir auch ausgedruckt, und der hilft am Anfang schon sehr, ja, ist praktisch.
Brink: Haben Sie sich schon verlaufen im Reichstag?
"Umwege gehören am Anfang dazu"
Zeulner: Ja, also sagen wir es mal so: Ich habe immer wieder den richtigen Weg dann doch gefunden. Aber es war schon so, dass ich auch Umwege gegangen bin, ja.
Brink: Wie sind Sie denn aufgenommen? Geht jemand mit Ihnen durch den Reichstag, nimmt Sie so ein bisschen an die Hand?
Zeulner: Ja, also es ist schon so, dass man immer Hilfe bekommt, wenn man fragt, und es ist auch … sind ja sehr viele junge und neue Kollegen da, und gemeinsam geht es dann auch einfacher, und da fragen wir uns dann einfach durch. Ja, geht jetzt aber schon einigermaßen gut, ich finde es gar nicht schlecht jetzt, dass es so einigermaßen läuft.
Brink: Ich stelle mir das ja unglaublich aufregend vor, weil man kommt da rein, es ist ja eine relativ große Fraktion, man sieht die ganzen alten Hasen und man kommt da als junger rein – was empfindet man da? So ein bisschen auch Angst vor der eigenen Courage, was mache ich da?
Zeulner: Nein, das nicht, sondern also ich finde es ganz spannend und ich durfte jetzt das dritte Mal die Kanzlerin hören und, ja, für mich ist es genauso aufregend wie beim ersten Mal. Also ich sehe das, ja, empfinde das als ganz wunderbar, die Kanzlerin sprechen zu hören, und sie ist sehr humorvoll und, ja, macht ihre Sache sehr gut, und das beeindruckt mich natürlich nach wie vor, wahrscheinlich wird es sehr, sehr lange dauern, ja, bis es mich nicht mehr beeindruckt ...
Brink: … bis man dann vielleicht auf dem Boden der Tatsachen landet. Sie haben den Wahlkreis von Theodor zu Guttenberg übernommen, die CSU-Hochburg in Franken, Kulmbach, Bamberg, Lichtenfels, mit einem, ja, kann man schon sagen, ziemlich sensationellen Wahlergebnis von über 56 Prozent. Wahrscheinlich nervt Sie jetzt die Frage nach Ihrem Vorgänger?
Zeulner: Nein, also jeder hat einen Vorgänger und der Karl-Theodor zu Guttenberg ist meiner, deswegen, ja, ist es voll in Ordnung.
Brink: Es ist ja nicht irgendein Vorgänger, oder?
Zeulner: Ja, es ist mein Vorgänger, ja. Klar, er ist vielleicht prominenter als manch anderer, aber, ja, ich sehe das ganz pragmatisch.
Brink: Sie haben … Apropos Vorbilder, weil Sie gerade von der Kanzlerin gesprochen haben – ich habe natürlich mal ein bisschen auf Ihrer Internetseite geguckt und auch auf Ihrer Facebook-Seite, und da sieht man Sie zusammen mit Horst Seehofer gleich ganz vorne.
Zeulner: Ja.
Brink: Ist das auch ein großes Vorbild?
Brink: Wie sind Sie denn aufgenommen? Geht jemand mit Ihnen durch den Reichstag, nimmt Sie so ein bisschen an die Hand?
Zeulner: Ja, also es ist schon so, dass man immer Hilfe bekommt, wenn man fragt, und es ist auch … sind ja sehr viele junge und neue Kollegen da, und gemeinsam geht es dann auch einfacher, und da fragen wir uns dann einfach durch. Ja, geht jetzt aber schon einigermaßen gut, ich finde es gar nicht schlecht jetzt, dass es so einigermaßen läuft.
Brink: Ich stelle mir das ja unglaublich aufregend vor, weil man kommt da rein, es ist ja eine relativ große Fraktion, man sieht die ganzen alten Hasen und man kommt da als junger rein – was empfindet man da? So ein bisschen auch Angst vor der eigenen Courage, was mache ich da?
Zeulner: Nein, das nicht, sondern also ich finde es ganz spannend und ich durfte jetzt das dritte Mal die Kanzlerin hören und, ja, für mich ist es genauso aufregend wie beim ersten Mal. Also ich sehe das, ja, empfinde das als ganz wunderbar, die Kanzlerin sprechen zu hören, und sie ist sehr humorvoll und, ja, macht ihre Sache sehr gut, und das beeindruckt mich natürlich nach wie vor, wahrscheinlich wird es sehr, sehr lange dauern, ja, bis es mich nicht mehr beeindruckt ...
Brink: … bis man dann vielleicht auf dem Boden der Tatsachen landet. Sie haben den Wahlkreis von Theodor zu Guttenberg übernommen, die CSU-Hochburg in Franken, Kulmbach, Bamberg, Lichtenfels, mit einem, ja, kann man schon sagen, ziemlich sensationellen Wahlergebnis von über 56 Prozent. Wahrscheinlich nervt Sie jetzt die Frage nach Ihrem Vorgänger?
Zeulner: Nein, also jeder hat einen Vorgänger und der Karl-Theodor zu Guttenberg ist meiner, deswegen, ja, ist es voll in Ordnung.
Brink: Es ist ja nicht irgendein Vorgänger, oder?
Zeulner: Ja, es ist mein Vorgänger, ja. Klar, er ist vielleicht prominenter als manch anderer, aber, ja, ich sehe das ganz pragmatisch.
Brink: Sie haben … Apropos Vorbilder, weil Sie gerade von der Kanzlerin gesprochen haben – ich habe natürlich mal ein bisschen auf Ihrer Internetseite geguckt und auch auf Ihrer Facebook-Seite, und da sieht man Sie zusammen mit Horst Seehofer gleich ganz vorne.
Zeulner: Ja.
Brink: Ist das auch ein großes Vorbild?
"Keiner Diskussion ausweichen"
Zeulner: Also ich mag es, wie er mit Menschen umgeht. Wir hatten ihn bei uns in Kulmbach zu Gast, und da war es so, dass es … Am Eingang von der Tagungshalle, da waren dann Aktivisten, die gegen Windkrafträder demonstriert haben, und da ist er dann zu jedem hingegangen und hat mit denen, sich wirklich auch bewusst Zeit genommen und mit denen gesprochen. Und das ist so was, das nehme ich mir für mich persönlich auch vor auf jeden Fall, immer ein offenes Ohr zu haben und, ja, keiner Diskussion auszuweichen, sondern sich jeder Diskussion zu stellen, und ich finde, das macht er sehr gut.
Brink: Haben Ihnen denn die Leute in Ihrem Wahlkreis was mitgegeben nach dem Motto, pass auf, Emmi Zeulner, das musst du unbedingt nach Berlin tragen?
Zeulner: Ja, natürlich, es ist ein großes Thema im Wahlkampf gewesen: die Mütterrente, und das ist auch so was, was ich doch spüre, dass das Bedürfnis auch da ist, dass eben die Leistung der Mütter besser anerkannt wird in der Rente, und ich glaube, da sind wir auch auf einem guten Weg.
Brink: Sie sind ja gelernte Krankenschwester, studieren gerade Volkswirtschaftslehre in Bamberg. Das sind ja keine schlechten Voraussetzungen für den Bundestag. Was wollen Sie denn in vier Jahren sagen können?
Zeulner: In vier Jahren möchte ich sagen können, dass ich gute Arbeit im Bundestag geleistet habe, für meine Region, für meine Heimat, aber natürlich auch in Gesamtdeutschland sozusagen mitgearbeitet habe, um einfach, ja, die Situation in Deutschland zu verbessern, da meinen Teil beizutragen.
Brink: Bestimmt haben Sie sich ja schon überlegt, auf welchen Gebieten Sie tätig werden wollen?
Zeulner: Ja, genau, ich würde gern in den Gesundheitsausschuss, weil ich mich schon auch als Krankenschwester ein Stück weit als Vertreterin der Pflege sehe, und, ja, möchte da gerne mitarbeiten.
Brink: Jetzt haben Sie sich doch bestimmt schon etwas zurechtgelegt, wenn Sie nach den Koalitionsgesprächen mit der SPD gefragt werden.
Zeulner: Nein, da habe ich mir gar nichts zurechtgelegt, aber ich kann sagen: Als Kommunalpolitikerin, als Stadt- und Kreisrätin komme ich wirklich mit allen Parteien bei uns, die bei uns im Stadtrat und im Kreistag vertreten sind, sehr, sehr gut klar, und deswegen bin ich auch überzeugt, dass wir ganz hervorragend mit der SPD zusammenarbeiten werden.
Brink: Emmi Zeulner sitzt für die CSU im Bundestag. Frau Zeulner, viel Erfolg und schönen Dank für das Gespräch heute!
Zeulner: Vielen herzlichen Dank!
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Mehr zum Thema:
Homepage der Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner
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Zeulner: Ja, natürlich, es ist ein großes Thema im Wahlkampf gewesen: die Mütterrente, und das ist auch so was, was ich doch spüre, dass das Bedürfnis auch da ist, dass eben die Leistung der Mütter besser anerkannt wird in der Rente, und ich glaube, da sind wir auch auf einem guten Weg.
Brink: Sie sind ja gelernte Krankenschwester, studieren gerade Volkswirtschaftslehre in Bamberg. Das sind ja keine schlechten Voraussetzungen für den Bundestag. Was wollen Sie denn in vier Jahren sagen können?
Zeulner: In vier Jahren möchte ich sagen können, dass ich gute Arbeit im Bundestag geleistet habe, für meine Region, für meine Heimat, aber natürlich auch in Gesamtdeutschland sozusagen mitgearbeitet habe, um einfach, ja, die Situation in Deutschland zu verbessern, da meinen Teil beizutragen.
Brink: Bestimmt haben Sie sich ja schon überlegt, auf welchen Gebieten Sie tätig werden wollen?
Zeulner: Ja, genau, ich würde gern in den Gesundheitsausschuss, weil ich mich schon auch als Krankenschwester ein Stück weit als Vertreterin der Pflege sehe, und, ja, möchte da gerne mitarbeiten.
Brink: Jetzt haben Sie sich doch bestimmt schon etwas zurechtgelegt, wenn Sie nach den Koalitionsgesprächen mit der SPD gefragt werden.
Zeulner: Nein, da habe ich mir gar nichts zurechtgelegt, aber ich kann sagen: Als Kommunalpolitikerin, als Stadt- und Kreisrätin komme ich wirklich mit allen Parteien bei uns, die bei uns im Stadtrat und im Kreistag vertreten sind, sehr, sehr gut klar, und deswegen bin ich auch überzeugt, dass wir ganz hervorragend mit der SPD zusammenarbeiten werden.
Brink: Emmi Zeulner sitzt für die CSU im Bundestag. Frau Zeulner, viel Erfolg und schönen Dank für das Gespräch heute!
Zeulner: Vielen herzlichen Dank!
Äußerungen unserer Gesprächspartner geben deren eigene Auffassungen wieder. Deutschlandradio macht sich Äußerungen seiner Gesprächspartner in Interviews und Diskussionen nicht zu eigen.
Homepage der Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner